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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 52
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0052
Im Dezember 1997 wurden durch die Herren Dr. Martin und Dr. Leiber
vom Geologischen Landesamt, verschiedene Anlagen besichtigt. Ein weiterer
Termin wurde für das Frühjahr 1998 vereinbart.

Durch eine Information von Herrn Ernst Haas in Ramsbach/Oppenau über
Bergwerkstollen und einer dort in der Nähe liegenden abgegangenen Befestigungsanlage
, im Volksmund früher Treier-Jöckels-Schlössle2 genannt,
wurde die Gegend begangen. Die Burgstelle befindet sich in einer ungewöhnlichen
Höhe von etwa 700 Meter ü. d. M. und dürfte im späteren Mittelalter
errichtet worden sein und war sicher nicht lange bewohnt3. Bei einer
Begehung im Jahre 1935 wurde dort unter anderem ein Siegel gefunden4
. In nächster Nähe befinden sich einige z.T. noch offene Stollen. Ob
die Erbauung dieser Befestigung mit dem dort betriebenen Bergbau zusammenhängt
, ist noch nicht nachgewiesen, aber wahrscheinlich.

In Lauf wurden von dem F. G. Mitarbeiter Hermann Zink eine größere Anzahl
von vermuteten Stollenmundlöchern, die auch nicht bei „Metz"5 beschrieben
sind, entdeckt. Obwohl der Gewanname „Silberloch" direkt auf
bergmännische Tätigkeit hinweist, ist eine ernstliche Spurensuche dort bis
heute nicht bekannt.

Bei der großen Anzahl der tatsächlichen und vermuteten Bergbautätigkeiten
, lassen sich montanarchäologische Erkenntnisse nur durch das Begehen
und Beobachten der Fundorte kaum gewinnen. Erst durch das Aufwältigen
von vorhandenen Stollen könnte man zu sicheren Erkenntnissen kommen.
Solche Arbeiten können aber nur von örtlichen Gruppierungen getätigt
werden. Inzwischen werden die Bemühungen, in Archiven fündig zu werden
, forciert, was bei der dürftigen Urkundenlage sehr arbeitsintensiv ist.

Von großer Wichtigkeit ist die Bearbeitung von Flurnamen, die auf Bergbau
hinweisen. Es ist nur natürlich, daß dort, wo Bergwerke betrieben wurden
, ein großer Teil der Flurnamen bergmännisch geprägt ist. An dieser
Stelle muß die Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Flurnamen greifen.

Hochinteressant ist auch, inwieweit Bergwerkspatrozinien sich bei noch
bestehenden oder abgegangenen Kirchen und Kapellen finden. Diese sind
in großer Menge bekannt. Die Frömmigkeit hatte bei den Bergknappen einen
sehr hohen Stellenwert. Hing für sie doch nicht nur der tägliche Broterwerb
, sondern was noch viel wichtiger war, die körperliche Unversehrtheit
in dem sehr gefährlichen Bergbau davon ab.

So sind doch außer der Heiligen Familie und denen, die in direkter Beziehung
zu ihr standen (z.B. Drei Könige), fast alle Heiligen, die als Attribute

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