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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 82
(PDF, 141 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0082
Die Bedeutung der Lokalgeschichte

Beim Offenburger Kolloquium „Demokratiebewegung und Revolution
1847 bis 1849. Internationale Aspekte und europäische Verbindungen",
das am 22723. September 1997 stattfand, plädierte der Tübinger Historiker
Dieter Langewiesche für eine moderne Lokal- und Regionalgeschichte der
Revolution von 1848/49. Das Stadtarchiv Offenburg hat diese Aussage
nicht nur aufmerksam vernommen, sondern auch umzusetzen versucht.3
Mit den Publikationen von Rainer Schimpf4 und Franz X. Vollmer5 liegen
gleich zwei Lokalstudien vor, die das Thema 1848/49 und seine lokale
Vorgeschichte intensiv behandeln.6 Revolution hat sehr unterschiedliches
für die Menschen bedeutet und setzte sich aus einer Vielzahl einzelner
„Revolutionsstränge" zusammen. Sie war ein europäisches wie deutsches,
aber insbesondere ein kommunales Ereignis. Trotz ihres Scheiterns hinterließ
sie tiefgreifende Folgen: „Nichts war nach der Revolution mehr so,
wieder so wie vorher".7

Das Offenburger Projekt zielte auf eine umfassende wissenschaftliche Aufarbeitung
und Umsetzung. Franz X. Vollmer konzentrierte sich auf die Ereignisgeschichte
der beiden Revolutionsjahre und stellte im zweiten Teil
seiner Studie die Lebensbilder von über 260 Männern und Frauen dar. Der
Stipendiat der Kulturstiftung Offenburg, Rainer Schimpf, verfolgte die
kommunalen liberalen und demokratischen Traditionen bis in das ausgehende
18. Jahrhundert zurück. Am Ende seiner Studie steht eine genaue
Bestandsaufnahme der Versammlung der „Entschiedenen Freunde der
Verfassung" vom 12. September 1847. Rainer Schimpfs Beitrag in der
„Ortenau" stellt die Bedeutung dieser Versammlung nochmals in den Vordergrund
.

Sowohl Schimpf als auch Vollmer bestätigen das zu Anfang formulierte
Plädoyer, kommunalpolitische Diskursfelder und Beziehungsgeflechte
stärker in den Vordergrund zu stellen. Die Frage nach den verwandtschaftlichen
und räumlichen Beziehungen, den Inhalten und Themen kommunalpolitischer
Konflikte und wirtschaftlicher Interessen führen über die rein
ereignisgeschichtlich orientierten Perspektiven hinaus. Folglich führt uns
das Revolutionsthema noch unbeantwortet gebliebenen Fragen, die auch
als Ansporn für die Ortenauer Lokalforscher zu verstehen sind, in ihrem
Ort zu recherchieren: wie entstehen liberale und demokratische Handlungsmuster
der Kommunalpolitik? Gerieten sie nach 1849 in Vergessenheit
? Welche Bedeutung hatten die vormärzlichen und revolutionären Erfahrungen
für die Kommunalpolitik?8 Der Beitrag über Offenburg nach
1849 soll letztere Fragen thematisieren. Beide Forschungsunternehmungen
begleitete die Geschichtswerkstatt Vormärz mit dreijährigen biographiege-

,S2


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