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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 104
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wie Ficklers „Seeblätter" und die benachbarte Eidgenossenschaft. Noch im
Frühjahr 1848 war z. B. die Korrespondenz zwischen Bürgermeister Hüet-
lin, Konstanz, und Ree lebendig. Gustav Ree war in Offenburg kein Unbekannter
. Seine persönlichen Anfänge sind nicht voll aufgehellt. Zwar wird
immer wieder als Geburtsdatum der 16. November 1810 angegeben. Ob
Franz Bernhard Rehe sein leiblicher Vater war, wissen wir nicht. Dieser
war Jurist, Scribent und Registrator bei der Großherzoglich Hessischen Regierungskommission
in Mainz. 1817 kam er nach Offenburg zurück. Gustav
Ree arbeitete zwischen 1827 bis 1832 als Notariatspraktikant in Offenburg
, Kork und Kappelrodeck, studierte danach von 1832 bis 1836 an
der Universität Freiburg Philosophie und Jura und kam damals sicherlich
in Berührung mit Prof. Carl von Rotteck und dem liberalen Gedankengut
der Hambacher Zeit. Nach dem Studium wurde Ree 1837-1838 Rechtspraktikant
in Heiligenberg, dann 1838-1839 als Amtsverweser in Konstanz
eingesetzt. Nach einigen Stationen arbeitete er von 1841 bis 1845 als Hofgerichtsadvokat
in Konstanz. Zwischen 1845 und 23. Juli 1849 war Ree
Bürgermeister in Offenburg. Am 18. Mai 1848 wurde er zum Abgeordneten
in die Nationalversammlung gewählt. Im August 1848 trat er bereits
zurück. Nach der Niederschlagung der Revolution verblieb er bis 23. Juli
in seinem Bürgermeisteramt und zog sich aus der Politik zurück. Er wurde
des Hochverrats angeklagt, aber für „klagfrei" erklärt. Danach arbeitete er
bis 1850 als Anwalt in Offenburg und verteidigte zahlreiche angeklagte
Teilnehmer der Revolution, ohne selbst verurteilt zu werden. Danach folgte
der Umzug nach Freiburg. Am 7. August 1869, mitten in den Vorbereitungen
einer sommerlichen Erholungsreise in die Schweiz, starb Ree im
Alter von 59 Jahren am „Schlagfluß".

Die neue Politik der „Mitte": Gustav Rees Glanzzeit 1845 bis 1847

Für das Verständnis der Reeschen Politik während der Revolutionszeit sind
seine vorrevolutionären Amtsjahre von entscheidender Bedeutung. Trotz
der Wichtigkeit der politischen Ereignisse von 1848/49 lag Rees Glanzzeit
als Bürgermeister in den Jahren 1845 bis 1847. Hier hatte er seine größten
politischen Erfolge zu verzeichnen und die Politik der „Mitte" umzusetzen.

Am 28. Juli 1845 wählten ihn die Offenburger für sechs Jahre zum Bürgermeister
. Gustav Rees Wahl war den staatlichen Behörden nicht ganz geheuer
. Man beobachtete ihn mit Argusaugen. Oberamtmann Lichtenauer
mußte Erhebungen über angebliche politisch-religiöse Umtriebe und seiner
Beteiligung bei der „Constituierung einer bürgerlichen Lesegesellschaft"
einleiten.3

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