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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 163
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andere deutsche Emigranten aufnehmen konnte108. „Agitationsverein" und
„Emigrationsclub" standen jetzt nebeneinander. Während es für Goegg
kein Problem gab und er sich sogar in das Flüchtlingskomitee des Emigrationsclubs
wählen ließ109, versuchte der Emigrationsclub, sich entschieden
vom Agitationsverein zu distanzieren. Goegg und die anderen Mitglieder
des Agitationsvereines zogen die Konsequenzen und traten aus dem Emigrationsclub
wieder aus110. Da beide Vereine in etwa die gleichen Ziele
hatten - die Beschaffung von sogenannten deutsch-amerikanischen Revolutionsanleihen
zur Unterstützung einer erneuten Revolution in Deutschland
- kam es in der Folgezeit zu verstärkter Rivalität und Konkurrenz, die
sich in persönlichen Angriffen und Intrigen entlud1". Die Gruppierung um
Marx und Engels verspottete und verhöhnte wiederum beide Parteien als
bürgerliche Revolutionäre, zu denen für sie ganz besonders auch Goegg
gehörte"2.

Ende des Jahres 1851 verließ Goegg England, um in den Vereinigten Staaten
von Amerika eine Vortragsreise zu beginnen, auf der er für die Revolution
bzw. die demokratischen Anliegen werben wollte. Als Aufenthaltsorte
sind Pittsburg und Cincinnati sowie die Gebiete an Mississippi und Missouri
überliefert, geplant war ebenso der Besuch des Westens und Nordens
sowie New York; auch ein Zusammentreffen mit Hecker strebte Goegg
an"3. Im Juli 1852 traf Goegg wieder in England ein und berichtete am 8.
August dem Agitationsverein von seiner Reise, während der er zahlreiche
Vereinsgründungen bewirkt hatte, die sich zum „deutschen Revolutionsbund
" zusammengeschlossen hatten"4.

In England brach Ende 1852 die Agitation der Demokraten zusammen.
Marx und Engels hatten den von ihnen geleiteten Bund der Kommunisten
aufgelöst, die Veränderungen in Frankreich durch den Staatsstreich Louis
Napoleons III. am 2. Dezember 1851 demoralisierten zusätzlich. Ein baldiges
Wiederaufflackern der revolutionären Bewegungen in Europa schien in
weite Ferne gerückt. Zahlreiche demokratisch Gesinnte emigrierten endgültig
nach Amerika.

Im September 1852 brach Goegg vermutlich zu einer zweiten Reise nach
Amerika auf"5. Anfang 1853 kehrte er jedenfalls in die Schweiz nach
Genf zurück, wo er Marie Mercier-Pouchoulin"6 kennenlernte, eine hochgebildete
Frauenrechtlerin und Tochter eines in Genf ansässigen Hugenotten
. Als Goegg 1854 erneut aus der Schweiz ausgewiesen wurde, verließ
Marie Pouchoulin ihren Mann und ihr Kind und folgte Goegg ins erneute
Exil nach London. Am l. April 1854 kam ihr gemeinsamer Sohn Wilhelm
Egmund zur Welt"7. Nachdem im Juli 1856 die Ehe Marie Pouchoulins
geschieden worden war, heirateten sie und Amand Goegg. 1856 verließ

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