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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 165
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Die letzten Lebensjahre sind von zahlreichen Reisen bestimmt, unterbrochen
von kurzen Aufenthalten in der Heimat. 1872 erfolgte eine weitere
Reise in die Vereinigten Staaten129. 187 3 kehrte Goegg nach Genf zurück
und arbeitete in der „Allianz der Sozialistischen Demokratie" mit130. Am
13. September 1874 nahm Goegg in Mannheim an der Enthüllung eines
Denkmals an die Opfer der in Mannheim standrechtlich erschossenen Revolutionäre
von 1849 teil131. Als im Jahre 1876 in Renchen der 200. Todestag
Grimmelshausens gefeiert wurde, hielt Goegg am 17. August 1876 die
Eröffnungsansprache. Und als drei Jahre später aus diesem Anlaß ein
Denkmal gesetzt werden sollte, wurde durch die Vermittlung Amand
Goeggs ein vom Bildhauer Franz Breunig geschaffenes Denkmal erworben
, das ursprünglich als Gedenkstein für die 1848/49 gefallenen
Freischärler gedacht war. Im Rahmen einer Feier wurde das Grimmelshausen
-Denkmal am 17. August 1879 auf dem ehemaligen Friedhof neben der
katholischen Pfarrkirche in Renchen enthüllt, wobei abermals Goegg die
Ansprache hielt132.

Zwischen diesen beiden Ereignissen liegt eine Weltreise, zu der Amand
Goegg im Spätsommer 1876 aufgebrochen war. Neben Nordamerika besuchte
er Australien und Neuseeland. 1879 kehrte er für einige Monate
kurz nach Deutschland zurück, wo er in Renchen an der Denkmalsaufstellung
beteiligt war. Im gleichen Jahr noch brach Goegg erneut auf, diesmal
nach Buenos Aires, Uruguay, Brasilien und Paraguay. 1881 kam Goegg
nach Texas und Mexico, von wo er zurück nach Europa kehrte133.

1883 zog es Goegg in seine Heimatstadt Renchen zu seiner Schwester Anna
zurück134. Zwar sind für die Jahre 1884 eine Münchenreise sowie 1885
eine Italienreise überliefert, doch ließ sein angeschlagener Gesundheitszustand
keine allzu großen Unternehmungen zu, worunter Goegg litt135. Das
einzige, was ihm noch blieb, waren eine rege Anteilnahme am politischen
Geschehen136 sowie der Briefkontakt mit alten Bekannten und
Freunden137. Amand Goegg verstarb im Alter von 77 Jahren am 21. Juli
1897. Sein Grabstein bezeichnet ihn als „Minister und Diktator der Badischen
Republik von 1849", als „Vorkämpfer der Demokratie, Sozialdemokratie
", als „Freidenker von konsequenter charakterlicher Gesinnung, verbunden
mit Herzensgüte ... stets zur Belehrung und im Interesse des arbeitenden
Volkes tätig".

Politiker, Sozialrevolutionär oder Idealist?

Es fällt nicht leicht, die Rolle und Bedeutung Goeggs für das 19. Jahrhundert
, insbesondere für die badische Revolution von 1848/49 zu beurteilen.

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