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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 190
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von 20.000 Gulden auf jeden Großherzog, Kurfürsten usw. ein solchen von
10.000 Gulden ausgesetzt15.

In der Sprache der radikalen Revolutionäre wies Stay die Leser seines
Blattes an: Die Herren Kaiser und Könige mögen also gehörig auf ihre
Köpfe acht haben, wenn sie ihnen lieber sind als goldene Kronen. Damit
sie aber nicht so ganz unvorbereitet in die große Ewigkeit der Kopflosigkeit
hineinspazieren, so senden Sie einem jeden aus republikanischer
Barmherzigkeit ein Exemplar dieser Nummer der Schnellpost, damit sie erfahren
, wie hoch man ihre hohlen Köpfe leider noch taxieren muß.

Zwei Monate später, im März 1849, erschien im „Philadelphia Demokrat"
ein Aufruf, die deutschen Fürsten, diese Todfeinde der Menschheit, zu vertilgen
. Hohe Belohnungen setzten wir Deutsch-Amerikaner und unsere
gleichgesinnten Freunde demjenigen oder denjenigen aus, welche auf irgend
eine Weise die Barbaren des neunzehnten Jahrhunderts unschädlich
machen. - Die Preise seien jetzt: Für die Vertilgung des österreichischen
Kaisers 30.000 Gulden, für die Vertilgung des Preußenkönigs 25.000 Gulden
, für die Vertilgung irgendeines anderen Kurfürsten, Herzogs und dergleichen
15.000 Gulden16.

Die „New Yorker Staatszeitung"17 vom 10. März 1849 mißbilligte diesen
Aufruf auf das Entschiedenste. Wenn das deutsche Volk so tief gesunken wäre
, daß man es nur durch Geldversprechen zur Abschüttelung seiner Tyrannen
bewegen könnte, dann würden wir an der Gründung einer Republik
Deutschland verzweifeln. - Die Staatszeitung schlug vor, die bedeutenden
Summen - sollten sie wirklich in der Vereinskasse vorhanden sein - den unglücklichen
, in der Fremde dem Elend preisgegebenen deutschen Flüchtlingen
und den verwaisten Familien der gefallenen Republikaner zuzuweisen,
einen Teil davon aber auch zur Gründung einer republikanischen Organisation
in Deutschland zu verwenden. - Die „Staatszeitung" schloß mit den
Worten: Die Abwesenheit erblicher Fürsten macht noch keine Republik, sondern
die Anwesenheit des republikanischen Geistes im VolkiS.

In derselben Nummer war unter einer „Gasthaus-Empfehlung" folgende
Anzeige zu lesen: Bierbrauer C. Richter, 55 Forsyth St., zeigt seinen
Freunden und überhaupt dem biertrinkenden Publikum an, daß er nun sein
selbst gebrautes Bier in obigem Lokale ausschenkt und auch in großen und
kleinen Quantitäten abgiebt.

Der deutsche Konsul in Philadelphia erklärte, daß der Herausgeber der
hiesigen deutschen Zeitung „Der Demokrat" durch alle über ihn erhalte-

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