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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 214
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d.M. die Bewohner des Rheintales in der Nähe von Offenburg und Kehl. . .
sogar die officielle Anzeige, daß hei Meisenheim sich schon eine bedeutende
Truppe von 500 — 600 Arbeitern über den Rhein gesetzt haben. In Folge
dessen wurde sogleich eine Compagnie Militär nach Kehl und . . . ein Bataillon
nach Offenburg gesandt. . .'.

Sicher hatte diese Nachricht unter der Bevölkerung Unruhe und Unsicherheit
ausgelöst. Hatten doch die älteren unter ihnen die Schrecken der Napoleonischen
Kriege mit Rheinübergängen, mehrmaligen Belagerungen
und Eroberungen der nahen Festung Kehl am eigenen Leibe erlebt. Zumal
ein weiteres Schreiben vom Ministerium vom 2. April An sämtliche Aem-
ter längs der Rheingränze1 die angebliche Gefahr noch vertärkte: Die
Nachrichten von einem baldigen Überfall deutscher Arbeiter aus der
Schweiz und aus Frankreich, denen sich noch Fremde anschließen, bestätigt
sich Täglich mehr. Es folgen Aufforderungen und Ratschläge, wie
sich die Bewohner bei einem Überfall zu verhalten haben, und, um zu beruhigen
, wird versichert, daß Truppen aufgestellt würden, um die Bevölkerung
bei einem Überfall zu unterstützen.

Eine Bürgerwache wird aufgestellt

In den Gemeindeakten findet sich eine Anordnung, wie man sich bei der
Aufstellung zu verhalten habe.

Nach dem Gesetz zur Aufstellung von Bürgerwachen3 werden alle Bürger
zwischen dem 20. und 60. Lebensjahr einberufen. Mit Handschlag verpflichten
sie sich zum unbedingten Gehorsam gegenüber den Vorgesetzten.
Die Einheit wird in Rotten von je 12 Mann eingeteilt, welche unter sich einen
Rottenmeister wählen, diese bestimmen unter drei bereits ernannten
Obmännern jenen, der die oberste Leitung übernimmt. Über Strafen entscheiden
Rottenmeister und Obmänner. Jeder Bürger ist für die Waffe verantwortlich
, die ihm anvertraut wird.

Die Bewaffnung der allerorts aufgestellten Bürgerwachen war Sache der
Gemeinden. In den Rechnungsbelegen der Auenheimer Gemeinde finden
wir die Forderungen der zwei hier ansässigen Schmiedemeister Jakob
Heidt4 und Friedrich Grampp5, die je 15 Senzen-Waffen zum Stückpreis
von 54 Kreuzer angefertigt haben. Der Wagner Clemenz6 lieferte für 15
Kreuzer per Stück Stangen hierzu. Am 15. April 1848 erhält Michael
Brunk7 für 12 Gewehr sauber zu Butzen und gehörig herzustellen einen
Gulden aus der Gemeindekasse.

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