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Franz Josef Häfelin
den Jähen bis 1848 führte Häfelin das Bezirksamt so, daß am Ende des ersten
Revolutionsjahres wieder in der Zweiten Kammer über ihn gesprochen
werden mußte. 235 Einwohner Bühls hatten sich nämlich mit einer
Petition an die Volksvertretung gewandt und Häfelin in das Dunkel eines
Rechts- und Freiheitsgegners gestellt. Sie ordneten ihn als Amts-Despoten
der Herrschaft der nun beendigten Polizeywillkühr zu12, ein Urteil, dem die
Regierung allerdings nicht zustimmen wollte.13
Wie kam es zu diesem Bild? Im Jahre 1848 ließ das badische Innenministerium
die Tätigkeit Häfelins untersuchen. Erst nach dem Ende der Revolution
, im November 1849, kam es zur abschließenden Bewertung und zur
Empfehlung an das Staatsministerium, nichts gegen Häfelin zu unternehmen
.14 Vielleicht muß aus dieser Situation heraus die zurückhaltende Beurteilung
Häfelins durch die Ministerialbürokratie mit Vorbehalten betrachtet
werden; eine allzu deutliche Offenlegung von Mängeln in der Verwaltung
dürfte nicht opportun gewesen sein - zumal der bereits genannte Karl
Reinfried einen Hinweis darauf gibt, daß der Bühler Oberamtmann mit
Großherzog Leopold freundschaftlich verbunden war.15
Gegen Häfelin wurde während der Untersuchung durch Einwohner des
Amtsbezirkes der Vorwurf erhoben, auf Bürgermeister, Lehrer und Geistli-
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