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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 364
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ben. Für ihn wurde der Waisenrichter Matthäus Rubi vom Großherzogl.
Landeskommissär Bausch zum Gemeinderat ernannt. Auch die Mitglieder
des Bürgerausschusses Sebastian Schilling und Thomas Stutz wurden infolge
des Maiaufstandes des Dienstes enthoben.

Soweit lassen sich Folgen der Revolution aus dem Protokollbuch des Gemeinderates
entnehmen. Dem Verfasser genügte das nicht. Er wandte sich
an das Generallandesarchiv in Karlsruhe, ob dort noch Weiteres festzustellen
sei. Er bekam die Antwort: „Nach Überprüfung unserer Findemittel
konnten wir keine Revolutionsteilnehmer aus Hofweier feststellen . . ."
Man verwies aber auf einen früheren Mitarbeiter des GLA's, Heinrich
Raab, Karlsruhe, der sich eingehend mit den Teilnehmern der Badischen
Revolution beschäftigt habe und eine umfangreiche Datei besitze. Raab
antwortete umgehend auf die entsprechende Anfrage: die ersten Untersuchungen
nach der Revolution wurden bei den Bezirksämtern geführt. Von
diesen Untersuchungen liegen kaum noch Akten vor, auch der Verbleib der
Akten der Kriegsgerichte ist nicht bekannt. Die Akten der Standgerichte
Mannheim, Freiburg, Rastatt haben damals die Preußen mitgenommen und
sind bei Kriegsende in Verlust geraten. Er habe aber während seiner Tätigkeit
im GLA eine Kartei angelegt, die Aufzeichnungen enthält, auf die
man sonst kaum stoßen würde. Darin sind folgende Namen aus Hofweier
enthalten: Geck Lorenz als Gemeinderat entsetzt am 6. 9. 1849 (236/3108
- fol 92); Göppert Johann am 6. 9. 1849 als Ratschreiber entsetzt (Quelle
wie vorhin) - laut Schreiben vom 19. 7. 1849 hat er sich bei der Bewegung
dienstwidrig verhalten, ist verhaftet; Stutz Thomas war beim Ausschuß
des Volksvereins, also sehr aktiv in der Vorbereitung des Aufstandes (der
Volksverein war eine treibende Kraft der Revolution): 236/8208 - fol 142;
Johann Wörter jun. hat sich laut Schreiben vom 19.7. 1849 bei der Bewegung
dienstwidrig verhalten. Damit sind die Angaben des Protokollbuches
bestätigt. Vom Ratschreiber erfahren wir dabei noch, daß er verhaftet
wurde.

Raab schreibt weiter: „Ich habe aber noch das umfangreiche Verzeichnis
der Gefangenen in den Kasematten von Rastatt durchgesehen und konnte
folgende Soldaten aus Hofweier finden" (GLA 49/2410): Büß Peter, bei
der 4. Kompagnie des 1. Infanterie-Regimentes im Fort C — fol 43, Hogen-
müller Gallus, Pionier im Fort A (fol 9); Kail (Keil) Michael, Soldat beim
2. Infanterie-Regiment im Fort A (215/397 —fol 138), er war im Mai 1850
flüchtig und wurde daher des bad. Staatsbürgerrechts verlustig erklärt;
Müller Alexander (fol 14), Soldat der 3. Kompagnie des I. Infanterie-Regimentes
im Fort A.

Es ist anzunehmen, da die Rastatter Garnison zu den Aufständischen über-

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