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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 378
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bürg in Gefangenschaft der Regierungstruppen und wurde ins Gefängnis
eingeliefert. Der Hirschwirt und Bürgermeister Jakob Friedrich Baumann,
ein Verwandter des Bärenwirts, wird zusammen mit Gemeinderat Lauble
wegen Begünstigung der Revolution von Amtmann Lindemann am 14. Juli
verhaftet und nach Freiburg ins Gefängnis gebracht. Beide werden in den
staatlichen Akten ebenfalls als „Wühler" bezeichnet. Baumann verliert die
Konzession als Wirt des „Hirschen". Der Lehrer Durler (oder Dürler) von
der Hornberger Bürgerschule soll sich nach den gleichen Quellen der Aufruhrpartei
angeschlossen haben. Adolf Enslin äußerte sich gegen den
Großherzog, schimpfte, weil man so viele Fürsten verhalten müsse und
wurde wegen Majestätsbeleidigung zu einem halben Jahr Arbeitshaus verurteilt
. Friedrich Enslin wird als „Wühler" bezeichnet, reizte zum hochverräterischen
Aufruhr auf und schimpfte auf die Fürsten. Über ihn schreibt
Amtmann Lindemann: Apotheker Friedrich Enslin schimpfte vor und nach
der Offenhurger Versammlung über die deutschen Fürsten und deutschen
Regierungen. Zum Beispiel seien der preußische König und der Großherzog
von Baden Volksverräter; man brauche nicht so viele Fürsten zu füttern
usw. Er las den Leuten auf der Straße die Proklamation der revolutionären
Regierung vor. Lindemann ließ ihn deshalb am 14. Juli verhaften
und lieferte ihn nach Ende der örtlichen Untersuchung an den preußischen
Stadtkommandanten ab. (GLA)

Der ledige Bäcker Jakob Arnold wird wegen revolutionärer Betätigung
ebenfalls vor das Großherzogliche Hofgericht gestellt. Dieses stellte ihn im
September 1851 wegen der Geringfügigkeit der Beschuldigungen verfolgungsfrei
.

Xaver Gunther aus Hornberg war beim 1. Aufgebot der Revolutionstruppen
, ebenso Joseph Hofer aus Hornberg. Johann Lauble, Müller aus Hornberg
, gilt als „Wühler" und wird der Aufreizung zum Aufruhr beschuldigt.
Dem Polizeidiener Mosetter wird vorgeworfen, daß er während der Revolution
keine Anzeige gegen die Mitglieder der Demokratischen Partei gemacht
hat.

Aus Gutach ist am 28. Juni 1849 bei einem Gefecht bei Gernsbach im
Murgtal gegen die Preußen Jakob Blum gefallen. Auch in Gutach bestand
damals ein Volksverein unter dem Vorsitz des Hammerwerkbesitzers Proß.

Am 21. Juni 1849 siegten die von der Großherzoglichen Regierung unter
dem geflohenen Großherzog Leopold ins Land gerufenen preußischen
Truppen bei Waghäusel über die Revolutionsarmee. Die neugeschaffenen
Eisenbahnverbindungen innerhalb Deutschlands hatten zunächst das Ausbreiten
der Revolution begünstigt, jetzt aber auch die Intervention der
preußischen Truppen beschleunigt.

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