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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 379
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Wahrscheinlich haben Hornberger in Nordbaden mitgekämpft oder bei der
folgenden Verteidigung Rastatts, denn im Generallandesarchiv ist vermerkt
, daß vom 1. Aufgebot aus Hornberg Johann Trautwein aus Hornberg
am 29.7.1949 als Gefangener im Fort B der Festung Rastatt weilte. Auch
Christian Schultheiß vom 1. Aufgebot auf Hornberg (evtl. aus St. Georgen
stammend und identisch oder verwandt mit Gerwigs Freund gleichen Namens
) ist nach Scheitern der badischen Revolution im Fort B der Rastatter
Festung eingesperrt. Unter den Erschossenen aus der Revolutionsarmee -
insgesamt gab es nach der badischen Revolution 51 Todesurteile - findet
man keine Hornberger Namen.

Die militärische Niederlage der badischen Revolutionäre brachte einen
völligen Umschwung im ganzen Ländle - auch in Hornberg, das auch von
preußischen Truppen besetzt wurde.

So heißt es einige Wochen später, am 10. Juli 1849, im städtischen Protokollbuch
:

Durch Anordnung im Regierungsblatt Nr. 25 sind die Mitglieder des Gemeinderates
, welche sich an hochverräterischen Unternehmungen beteiligt
haben, ihres Dienstes enthoben. Infolgedessen wird Bürgermeister Baumann
abgesetzt und Georg Friedrich Horn wird wieder Stadtoberhaupt.
Gemeinderat Matthias Lauble wird seines Dienstes als Gemeinderat enthoben
und sein Stellvertreter Jakob Wöhrle, Sattler, zum Gemeinderat einstimmig
erwählt. Für diesen wird als Stellvertreter der Säger Friedrich
Wöhrle erwählt. Waldhüter Martin und Waldhüter Aberle werden, weil bei
hochverräterischen Unternehmungen beteiligt, entlassen. Von Rechtspraktikant
Weber, der während der Revolution in Hornberg vermutlich beim
Amtsgericht arbeitete, wird berichtet, daß er sich nicht der Umsturzpartei
angeschlossen habe, weshalb er nachher zum Justizbeamten in Waldkirch
ernannt wird. Dagegen wurde Amtsdiener Winzer abgesetzt, verhaftet und
nach Freiburg geführt. Bäcker Christian Wöhrle, in den ersten revolutionären
Gemeinderat gewählt, gehörte auch zu den eifrigen Anhängern
der badischen Revolution. Man wirft ihm nachher vor, daß er die Bewaffnung
des 1. Aufgebotes aktiv betrieben und revolutionäre Äußerungen gemacht
habe. So wird nach Niederwerfung der Revolution im August 1849
sein Vermögen beschlagnahmt, dieses Urteil aber schon am 19. August
1849 wieder aufgehoben. Immerhin „erfreut" er sich später (1857!) immer
noch der staatlichen Beaufsichtigung.

Insgesamt waren aus Hornberg Wilhelm Hausensteins Großvater, der
Bärenwirt Gottlob Baumann, der Apotheker Friedrich Enslin, der Hirschwirt
und seitherige Bürgermeister Jakob Friedrich Baumann, Friedrich
Schmidt, der Sohn des Dekans, Johann Lauble, Christian Wöhrle und De-

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