Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 513
(PDF, 141 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0513
Das Gefecht von Dossenbach, wo die französischen Freischaaren unter
Herweg u. Bomstett mit Sturve's Schaar auf Compagnie Würtemherger
stieß, und zerstäubt wurde, schien diesem wüsten Treiben ein Ende gemacht
zu haben: die Führer Hecker und Struve flüchteten nach der
Schweitz; Bomstett wurde gefangen; Herwegh, der sich als deutscher Tyr-
täus gebläet hatte floh schon beim Begin des Gefechtes unter dem Schutze
des Spritzleders auf einem Bernerwägelein, das seine Frau leitete.

Anfangs Mai zogen die Nassauer u. Hessen wieder heim.

Die Episode der deutschen Reichsversammlung in die hinein der Struve-
sche Aufstand im September fällt, ist genugsam bekannt.

Für unsere Dorfchronik hatte diese Zeit keine besondere Bedeutung. Aber
nicht verschwiegen darf werden, wie der wühlerische Einfluß der De-
mocratie unter dem heuchlerischen Vorwande der Aufrechterhaltung oder
vielmehr Geltendmachung der deutschen Reichsverfassung, namentlich
von Offenburg her, gegen Ende des Jahres 1848 bis zum Ausbruch der
ebenso heillosen als wahnsinnigen Revolution vom May auch in Sand sich
geltend machte; doch nur eine verhältnißmäßig kleine Parthei thut sich zu
Gunsten des Volksvereines auf, die große Mehrzahl der Einwohner hielt
fest an der Regierung; ein Beweis davon lieferte Sand, daß es mit sämtlichen
Bürgern

(: die Volksvereinler waren zu dumm, es zu merken, daß es eine
Demonstration gegen den Volksverein sey :)

an der Spitze einer VertrauensAdresse an den Abgeordneten Dörr stand,
worin er gebeten wurde, dies ihm von der Volksversammlung gekündigte
Mandat beizubehalten.

Ein Volksverein kam nie zu Stande, es fehlte ihm an Intelligenzen und moralischen
Autoritäten: sie hatten kein einziges Mitglied, das den anderen
nur den Volksführer und andere Wische, die ihnen von Willstett her zugesandt
wurden, vorlesen geschweige erklären konnte.

Es darf hier auch nicht verschwiegen werden, daß die Opposition in S(and)
weniger politischer als als örtlicher und gewönlicher Natur war. Es war
meistentheils der Anhang des früheren, in Folge einer Untersuchung zum
freiwilligen Rücktritt veranlaßten Bürgermeisters Doli, der seine Kandidatur
zum Bürgermeisteramte nicht durchsetzte und einige andere Unzufriedene
, sowie ein Theil des Proletariats, dem man goldene Berge versprochen
hatte

(: Theilung des Kirchenschaffnei Vermögens) -

513


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0513