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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 531
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Gelegenheit auch der Dinglinger Posthalter und Eisenbahnexpeditor Bu-
cherer sowie die Bahnwarte Langenbach, Müller und Zimmermann. Letztere
wurden später von dem ebenfalls beteiligten Diakon und Gymnasialprofessor
Fesenbeckh sogar als besonders treu und eifrig bezeichnet.69

Doch zurück ins Hanauer Land. Am 2. Juli ließ Amtsvorstand Harweng
den Bahnverkehr zwischen Kehl und Appenweier einstellen, nachdem er
auf einer von Groß gefahrenen Lokomotive die wilde Flucht der Freischaa-
ren beobachtet hatte. Wiederum wurde von den Aufständischen die Bereitstellung
von Sonderzügen gefordert, wie Groß seinem Vorgesetzten meldete
. Harwengs Bericht fährt fort: Der bekannte Oberanführer Doli habe auf
dem Bahnhof geschickt und ihn [Groß] angewiesen sogleich alle Maschinen
zu heitzen und alle Wagen zu richten zur schleunigen Abfahrt, weiter
sagte Groß, er habe aber nach meiner Absicht Nichts davon gethan, er habe
dem Doli vielmehr sagen lassen, die Forderung sei unmöglich, das Material
großentheils fort oder beschädigt, und es dauere viele Stunden bis
man die ganz erkalteten Maschinen zum Fahren heitzen könne, Doli komme
viel schneller auf der Landstraße nach Offenburg. Groß bemerkte mir
ferner, er wolle, wenn gleichwohl Doli mit seiner Schaar gegen den Bahnhofanrücken
sollte, schnell an den Maschinen Theile abnehmen und beseitigen
und sich selbst dann hinter dem Bahnhof fortmachen. Die Aufständischen
fügten sich aber in die abschlägige Antwort, welche ihnen Groß gab
und zogen - die Eisenbahn nicht weiter ansprechend - auf der Landstraße
ab. Durch solches redliche Mitwirken und Selbsthandeln des Werkführers
Groß gelang es auch allein dem Gr. Eisenbahnamte Kehl keinerlei Transportmaterial
den fliehenden Freischaren zu überliefern, solches Material
hielt ich für verlohren, denn ich befürchtete die fliehenden Freischaaren
würden es nach gemachtem Selbstgebrauch ruiniren, damit es den sie verfolgenden
Truppen nicht dienen könne. Die hiesigen Maschinen haben
hiernach [. . .] dem königl. preuß. Divisionscommandanten General von
Webern sogleich zu den Kriegsoperationen gedient, drei weitere Maschinen
von hier konnten dem entblößten Eisenbahnamte Offenburg sogleich geliehen
werden, und hiernach gelang es nur mit den geretteten und in vollem
guten Stand befindlichen Kehler Maschinen den Dienst oberhalb Rastatt
wieder zu beginnen.

Orden und Entlassungen

Kaum hatten die gegenrevolutionären Truppen Baden besetzt, erhielten die
Behörden Handlungsanweisungen für den Umgang mit ihren in die Revolution
verstrickten Angestellten. Das von preußischer Seite geforderte politische
Großreinemachen blieb jedoch auch in der Eisenbahnverwaltung

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