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14. Ein Lied für teutsche Bauern
Juheh! Do simer bi enand,
Und was no fehlt, s wird Alles cho,
Drum wemmer eis denn singe
Wenn isch der Chaiser g wählet;
Und mit de Gläs're in der Hand
E Flotte wenn sie baue lo,
Astoße, daß si chlinge,
Me hat dervo erzählet,
E Sprüchli z'erst es schikt se dri
's chunt besser jez, i blib derbi
Und 's isch gar nit erlöge.
Me guntis mol de Roge.
Chor:
Chor:
Di Dütsche wenn bitroge si,
(wie oben)
So seig e si bitroge.
Scho falle d Sture chhner us
Jo dene z'Frankfurt gilt de G'sang,
Und d'Schulde thünd verschwinde,
Die sizen uf de Rechte
Und wo er schaut in jedem Huus,
Und die scho menge Monet lang
Isch dütsche Einheit z'finde,
Für unser Freiheit fechte,
Es chunt scho Fleisch in Hafa ni,
'S isch allbikannt bi Groß und Chli
Me brucht si nit drum z'bloge.
Wi sie hen g'wercht und zöge.
Chor:
Chor:
(wie oben)
(wie oben)
Mer lönd is nit de Glaube neh,
's goht Alles, wie me wünsche mag,
Was die und die au säge
d'Grundrecht, die sin jetzt drucket,
Und wemmer au münd Lehrgeld gä
Drum flißig g'lese drinn all' Tag
Mer thünd is drum nit rege,
Daß 's Glück stets näher ruket,
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Und ob sie uns au selbsch e Chh
Nur d'Müüler uf, si chöme gli,
Am Narreseil hen zöge.
die brotne Tube g'flöge.
Chor:
Chor:
(wie oben)
(wie oben)
Laufenburg
[unbekannter Verfasser, Januar/Februar
18491
Zitiert nach: Oberrheinische Zeitung Nr. 35. Freiburg im Breisgau, Samstag
, 10. Februar 1849. - Mit einigen kleineren Änderungen abgedruckt in:
Oskar Haffner, Vormärzliche politische Mundartendichtung aus Baden. In:
Vom Bodensee zum Main. Heimatflugblätter herausgegeben vom Landesverein
Badische Heimat 4/1920, S. 16 und 17. - Der Herkunftsort Laufenburg
wird von Haffner nicht genannt.
Das Gedicht befindet sich in einer maschinenschriftlichen Abschrift im
Deutschen Volksliedarchiv, Freiburg.
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