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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 708
(PDF, 141 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0708
Hecker-Briefe in einem Itzstein-Nachlaß

Gerhard Lötsch

In der ZGO 136 (1988) S. 349 ff. veröffentlichte Franz Xaver Vollmer unter
der Überschrift „Der Hecker-Nachlaß in St. Louis (USA)" drei Briefe
Adam von Itzsteins1. Sie seien, so Vollmer, „die wichtigsten der an Hecker
in Muttenz adressierten". - Bei der Suche nach für die Badische Revolution
relevanten Zeugnissen stieß ich im Deutschen Zentralarchiv Berlin unter
der Signatur „90 lt 1" auf einen kleinen Itzstein-Nachlaß. Er enthält unter
anderem sechs Briefe Friedrich Heckers an Adam von Itzstein, welche
die Itzstein-Briefe aus dem Hecker-Nachlaß ergänzen und mit ihnen zusammen
einen Briefwechsel bilden, der erkennen läßt, wie innig das Verhältnis
beider nicht nur an Jahren sehr verschiedenen Männer war.

1. 16.05.1848 aus Muttenz Nr. 16+17

2. 30.05.1848 aus Muttenz Nr. 18+19

3. 19.07.1848 aus Muttenz Nr. 20 + 21

4. 14.06.1850 aus Belleville Nr. 22 + 23

5. 28.08.1851 aus Amerika Nr. 24 + 25

6. 22.10.1853 aus Amerika Nr. 26 + 27

dazu einen Brief von Heckers Vater an Itzstein vom 28.12.1850.

Nach dem verlorenen Gefecht bei Kandern am 20. April 1848 floh Friedrich
Hecker mit einbrechendem Abend, in einen dicken Bauernmantel
gehüllt, und eine geliehene Mütze auf dem Kopf bei Rheinfelden in die
Schweiz2. In St. Louis im Elsaß verabschiedete er sich von seinem Vater
und seiner Frau3. Als ihn am 23. April die Nachricht von Franz Sigels Niederlage
bei Freiburg erreichte, suchte und fand er Zuflucht bei dem Regierungsrat
Johannes Mesmer in Muttenz im Kanton Basel-Land4. Dort weilte
er bis zu seiner Emigration in die Vereinigten Staaten, dort schrieb er auch
die Schrift: „Die Erhebung des Volkes in Baden für die deutsche Republik
im Frühjahr 1848".

Die Briefe aus dem Itzstein-Nachlaß sind vollständig und in Heckers
Rechtschreibung wiedergegeben, die Satzzeichen aber behutsam heutiger
Zeichengebung angeglichen. - Die ersten dieser Briefe, von einem Verzweifelten
geschrieben, lassen einen tiefen Blick in Heckers Seele tun. Nur
zögernd übergibt man ihre für den besten Freund bestimmten Worte einer
Öffentlichkeit, deren Heckerbild weithin in Folklore sich erschöpft und deren
Heckerkult dem Schicksal dieses Mannes und seiner Freunde nicht gerecht
wird. - Am 16. Mai, mehr als drei Wochen nach der Flucht, wandte
Friedrich Hecker sich an Adam von Itzstein.

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