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Günter Fehringer
Verabschiedung der Kosovo-Flüchtlinge: Die Brüder Hamdi (I.) und Sejdi (r.)
Sylejmani haben vor allem bei der Übersetzung geholfen und waren hilfsbereite
Kontaktpersonen zu allen Kosovo-Flüchtlingen
sehen. Das Jüngste der insgesamt 36 Kinder wurde noch auf der Flucht geboren
; es war bei der Ankunft in Appenweier gerade 2 Wochen alt. Der älteste
Flüchtling war eine Frau von beinahe 80 Jahren.
Alle Flüchtlinge konnten dank der schnellen und unbürokratischen Unterstützung
der Gemeinde Appenweier im dortigen Aussiedlerwohnheim
untergebracht werden. In den darauf folgenden Tagen und Wochen übertraf
die Spendenbereitschaft der Bevölkerung alle Erwartungen. Durch die
Vielzahl an Geld- und Sachspenden von Privatpersonen, Vereinen, Betrieben
, sozialen, kirchlichen und kommunalen Institutionen aus dem gesamten
mittelbadischen Raum war es in kürzester Zeit möglich, die materielle
Not der Flüchtlinge zu beseitigen. Auch das benachbarte Elsaß nahm Anteil
am Schicksal der Kosovaren. Durch eine Geldspende des Regionalparlamentes
in Höhe von 50.000 Francs konnten unter anderem Sprachkurse
durchgeführt und Beschaffungen von Hilfsgütern für einen Neuanfang im
Heimatland mitfinanziert werden.
Die Flüchtlinge brachten während ihres Aufenthalts in Appenweier neben
einer tief empfundenen Dankbarkeit für die erhaltenen Spenden immer
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