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Ruedelin daz ist ein veltname
Ein Ortenauer Güterverzeichnis der Abtei St. Stephan
in Straßburg aus der Zeit um 1300-1350
Suso Gärtner
Im Jahre 1888 gelangte ein Pergamentrodel aus dem Straßburger Bezirksarchiv
(Archives Departementales du Bas-Rhin) nach Karlsruhe ins dortige
Generallandesarchiv. In ihm sind rechtsrheinische Güter und Einkünfte des
Klosters St. Stephan zu Straßburg verzeichnet.1 Einschnitte am Ende des
84 cm langen und 17 cm breiten Pergamentstreifens lassen erkennen, daß
ursprünglich eine Fortsetzung angeheftet war.
Aufgrund der gotischen Kursive wird das Verzeichnis um 1300 bzw.
14. Jh. datiert.2 Der Schreiber hat offenbar eine ältere Vorlage in Buchform
(vgl. Z. 7 f., 44) benutzt und die damals aktuellen Veränderungen in den
Besitz- und Abgabeverhältnissen aufgenommen. An manchen Stellen
nennt er die ehemaligen Zinspflichtigen und erwähnt Verwandtschaftsverhältnisse
, die für die jetzige Abgabesituation von Bedeutung sind. Einige
Worte oder Zeilen sind gestrichen, was darauf hindeutet, daß der Rodel einige
Zeit in Gebrauch war. An einer Stelle ist ihm aus Versehen eine Doppelschreibung
unterlaufen (Z. 43). Heute sind einige Passagen nur noch
mühsam oder gar nicht mehr zu entziffern. Der lateinische Eingang: HU
sunt census ex alia parte Reni, der Dorsualvermerk: Item die zins vber Ryn
und die im Text enthaltenen Ortsnamen weisen auf die rechtsrheinische
Lokalisierung der beschriebenen Einkünfte hin. Der Verfasser hat seinen
Text durch Zwischentitel, die meist in der Mitte stehen3 und eingerahmt
sind, gegliedert. Zuerst werden die Zinsen in Willstätt genannt, dann folgen
Müllen (Z. 24), Unzhurst (Z. 28) und schließlich Kork (Z. 31). Die
einzelnen Posten sind durch die insgesamt 20 Item-Eingänge voneinander
unterschieden.
In der folgenden Transkription wurden Kürzel aufgelöst, Eigennamen
groß geschrieben. Einige nicht entzifferte Stellen und Streichungen sowie
Fragliches durch ... bzw. Anmerkungen und |?] gekennzeichnet.4 Übergeschriebene
Buchstaben in Eigennamen wurden aus technischen Gründen
dahinter plaziert. Rudolfus = Ruodolfus; Cvneman = Cvoneman etc.
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