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Vier Pfarrbibliotheken des 16. Jahrhunderts aus Offenburg und der Ottenau
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Beispiele einiger in den
Nachlaßakten erwähnten
Buchtitel, die sich in der
Bibliothek des Grand Seminaire
Strasbourg befinden.
„Collatioder Autor
Cornelius Eselsperger ist 1562
als Pfarrer in Gengenbach
bezeugt (Arch. Dep. G 1441)
COLLATIO
DE COELI
BATV MINISTRO-
RVM CATHOLICAE ECCLE-
fiae.AnnoDni M. D. LXV. lj.C».
lenda. Odo. liabita Offenburgi
per Corncüum Efelfperger
Presbyterum.
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D. Gwl. Lonchlj.
Apud Maternum CÄ#iii|KM F
Anno M. D. VEgT^
Eine weitere, allerdings total verschwundene Bibliothek, die wenigstens
zeitweise hier in der katholischen Reichsstatt Aufstellung gefunden hatte,
soll nun noch beschrieben werden.
In den Reformationswirren fand das Hohe Chor des Stifts Straßburg in
Offenburg Zuflucht. Es darf angenommen werden, daß Hieremias Rapp,
Pfarrherr und Deputat des Hohen Chors, mit einigen der Confraters in Beziehung
stand. Diese hatten bei der Flucht gewiß auch ihre Bibliothek nach
Offenburg gerettet. Jedenfalls war dies der Fall bei einem Franzosen, der
als Vikar am Hohen Chor in Offenburg wohnte und hier auch starb. Da er
sich kein „indultum testandi" ausstellen ließ, fiel sein Nachlaß an den
Bischof, der eine Inventarisierung5 anordnete.
Es erstaunt nicht, daß Hieremias Rapp in der Sache zu Hilfe geholt
wurde:
„Inventarium weyland dess Ehrwürdigen und Andächtigen Herren
Claudii Barnoli Haedui ex Burgundia, seel. gedächtnus, gewesenen Vicarii
und Distrihutoris praesentiarum des Chors Hoher Stifft Strassburg, welcher
den 28. Januar 1602 zu Offenburg säliglich in Gott abgeschieden, al-
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