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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 207
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Flurnamen und andere Namen im Offenburger Stadtteil Hildboltsweier

207

Die Namenfindung für diese Siedlung zog sich über mehrere Jahre bis
1938 hin. Im Rahmen der badischen Katastervermessung war im Jahr 1860
der Gemarkungsatlas der Stadt Offenburg entstanden; darin war der Name
Hildboltsweier nicht aufgeführt. Dagegen finden wir hier den Gewann-Namen
Albertsbosch, der Namengeber für den heutigen Stadtteil Albersbösch
werden sollte. Das Gewann Albertsbosch erstreckt sich nämlich nicht nur
auf den heutigen südlichen Teil von Albersbösch, also auf den Teil zwischen
Schutterwälder Straße und der Bahn, sondern auch auf einen großen
Teil südlich der Bahn.

Zunächst wurde für die sogenannte Stadtrandsiedlung in Anlehnung an
die bisherige Nutzung der Name Exerzierplatzsiedlung festgelegt. So haben
auch die bisherigen Gebäude am Exerzierplatz, die nach der Landstraße
nach Hofweier numeriert waren, 1934 diese Bezeichnung erhalten.13
Um 1935 hieß es auch einfach nur Siedlung. Die Nachbargemeinden bezeichneten
sie als Offenburger Siedlung.

1938 wurden anläßlich eines Festes der Siedlergemeinschaft vom Oberbürgermeister
25 RM als Preis für den geeignetsten Namen ausgesetzt; als
besonderen Ansporn erhielt jeder Siedler einen halben Liter Freibier. Sieben
Vorschläge wurden aktenkundig, darunter drei Namen, die sich auf das
damalige politische Regime bezogen; mit der Nennung von Hermann
Göring wurde die Verbindung von der Luftwaffe zum Luftlandeplatz in
Hildboltsweier gesucht. Alle diese Vorschläge einschließlich „Siedlung
Schafweide" fanden keine Zustimmung. Schließlich wurde auf Anregung
von Ernst Batzer (Stadtarchiv Offenburg), dem damaligen Schriftleiter des
Historischen Vereins von Mittelbaden, der Name Hildboltsweier (anfangs
auch Hildboltsweier-Siedlung) angenommen.14

Bis 1952 haben die Häuser in der Reihenfolge der Erstellung ihre Hausnummern
erhalten. Dieses unübersichtliche Verfahren wurde 1953 durch
die Vergabe von Straßennamen mit Neu-Numerierungen aufgegeben. Der
Stadtrat schloß sich mit den Blumennamen dem Vorschlag der Siedler-
Gemeinschaft an. Diesen Namengebungen gingen im Vorfeld einige Diskussionen
voraus, wobei auch Überlegungen zu den Bezeichnungen -Straße
oder -weg angestellt wurden. - Die ersten Straßennamen, die sich von Blumen
ableiten, sind Dahlien-, Flieder-, Lilien-, Tulpen-, Resedenweg.

Der Stadtteil ist (heute) im Norden durch die Eisenbahnlinie und im
Osten durch die Bundesstraße 3/33 begrenzt. Im Westen und Süden stoßen
die Gemarkungen Schutterwald und Hohberg-Hofweier an.

In diesem Bereich sind 1860 fünf Gewanne aufgeführt: Neues Stockfeld
, Albertsbosch, Oberörtle, An der Hofweierer Straße, Königswald Feld.
Die Gewanne „Neues Stockfeld'4 und „Albertsbosch" reichen über die
Bahnlinie hinaus bis an die Schutterwälder Straße.

Von Hofweier kam 1979 ein kleiner Teil des Gewanns „Unter Schwaderloch
" zu Hildboltsweier. 1997 gab Schutterwald bei einem Gemar-


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