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Ausweis des jüdisch-theologischen Seminars Breslau für Bernhard Gries
Alle Abb. Stadtarchiv Offenburg.
Von Offenburg aus reiste Bernhard Gries nach Berlin zu seinem Freund
Rolf Exiner. Dort wurde er auch einmal Leo Baeck vorgestellt.
Die Eltern und der Bruder Heinz waren inzwischen 1934 von Hirschberg
nach Beuthen/Oberschlesien gezogen. Denn in der „Nacht der langen
Messer" (31.6.1934) war in Hirschberg der Vater mißhandelt worden, dort
hatte es ein Pogrom gegeben, das bis heute wenig bekannt ist (drei Juden,
eine Christin wurden ermordet). Das Industriegebiet Beuthen besaß einen
Sonderstatus, und hier blieb die Familie bis zur Auswanderung 1939. Das
Novemberpogrom überstand die Familie dort ohne weitere Belästigungen,
wahrscheinlich (so Heinz Gries), weil sie dort kaum bekannt war. Für den
28.2.1939 war schon das Schiff gebucht, das über Liverpool nach Australien
sollte. Karten und Visa lagen bereits vor.
Doch Bernhard Gries, der jede zweite Woche im jüdischen Waisenhaus
in Breslau tätig war, wurde beim Pogrom 1938 zusammen mit seinem
Hausherrn in der Wohnung verhaftet und kam am 10.11. in das Konzentrationslager
Buchenwald. Eine Karte erreichte von dort aus noch die Mutter:
„Meine Lieben; ich bin hier und es geht mir gut. Augenblicklich habe
ich Postsperre. Anfragen an die Kommandantur sind zwecklos. Ich kann
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