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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 292
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Michael Rudioff'

Katholiken befanden sich 5 schul- und 4 Christenlehrpflichtige Kinder, denen
- wenn überhaupt - nur in höchst eingeschränktem Umfang Religionsunterricht
erteilt werden konnte.

Es ist verständlich, daß das Komitee vor diesem Hintergrund in der
Kirchenbauangelegenheit möglichst schnell voran kommen wollte. Nachdem
vom Karlsruher Baudirektor Hübsch nach fast drei Monaten noch keine
Antwort eingegangen war, erinnerte man ihn Ende April. Baudirektor
Hübsch entschuldigte sich daraufhin mit dem Eingeständnis, daß die Angelegenheit
bei ihm aufgrund anderer dringender Amtsgeschäfte in Vergessenheit
geraten sei und er die betreffenden Papiere verlegt habe. Er bat deshalb
um entsprechende Abschriften und versprach, sich der Arbeit am
Bauplan gerne zu unterziehen.

Tatsächlich wurden die Kirchenbaupläne dann auch relativ schnell vorgelegt
. Zur Erstellung eines Kostenvoranschlags wurden Zimmermeister
Fessler von Neufreistett und Maurermeister Winkler von Hönau durch die
Großherzogliche Baudirektion in Karlsruhe aufgefordert, mitzuteilen, zu
welchen Bedingungen sie zur Übernahme des gesamten Kirchenbaus bereit
wären. Deren Forderungen für die einzelnen Gewerke wichen allerdings
derart voneinander ab, daß Baudirektor Hübsch zur Ansicht gelangte
, die beiden Meister hätten keine richtige Vorstellung von der Qualität
der von ihnen verlangten Materialien und Arbeiten. Aufgrund dessen forderte
er von ihnen nochmals aufgrund einer von ihm erstellten spezifizierten
Aufstellung eine genaue Berechnung ihrer Forderungen an. Nachdem
die beiden Handwerker die angeforderten Unterlagen ausgefüllt hatten,
sandte Pfarrer Weiser diese und die Pläne im September 1859 an die Karlsruher
Baudirektion zurück, da von dort nun ein richtiger Kostenvoranschlag
zu erstellen war.

In Hönau wartete man allerdings vergebens auf die benötigte Stellungnahme
der Baudirektion zu den Kostenvoranschlägen. Auf entsprechende
Nachfrage stellte sich im Dezember heraus, daß sich Baudirektor Hübsch
auf einer mehrmonatigen Urlaubsreise nach Rom befand. Seine Mitarbeiter
teilten mit, daß sie vor dessen Rückkehr nichts in der Bausache tun könnten
, den Kirchenbau aber anschließend derart fordern wollten, daß einem
Baubeginn im kommenden Frühjahr nichts im Wege stehe.

Diese Zusage konnte allerdings nicht eingehalten werden. Erst am
10.6.1860 sah sich das Pfarramt endlich in der angenehmen Lage, dem
Erzbischöflichen Ordinariat die Baupläne und den Kostenüberschlag vorlegen
zu können. Hierbei machte man die Kirchenbehörde darauf aufmerksam
, daß der Plan so ausgelegt wurde, daß später durch den Anbau eines
Querschiffes und größeren Chors, wodurch der Grundriß ein lateinisches
Kreuz bilden würde, eine bedeutende Vergrößerung möglich sei. Das Ordinariat
teilte dem Pfarramt daraufhin am 23.7.1860 mit, daß einerseits der
vorgelegte Plan zwar Beifall gefunden habe, andererseits aber die Finan-


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