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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 316
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Juliana Bauer

Abb. 1: Jakobuskapelle Gengenbach
, Außenansicht mit Eingang,
n. d. Restaurierung von 1969/71

. . . zu Ehren der glorreichen Jungfrau Maria, des seligen Johannes des
Evangelisten, der heiligen Perpetua und aller Heiligen".4 Demnach verwundern
die verschiedenen Patrone des kleinen Gotteshauses nicht mehr,
die in den späteren Jahrhunderten neben dem heiligen Jakobus immer wieder
auftauchen.5

Für die Baugeschichte der Kapelle ist nun jene Aussage von Bedeutung,
die von Krypten spricht - eine Aussage, die bislang unbekannt oder gar unerkannt
blieb und daher in keiner der bisherigen Veröffentlichungen Erwähnung
findet. Somit beleuchtet sie einen neuen baulichen Aspekt des ersten
Kirchleins. Von welcher Art die genannten Krypten jedoch waren,
bleibt (noch) im Dunkeln. Wahrscheinlich handelte es sich um zwei kleine
Räume unter Chor und beginnendem Schiff,6 die wohl ein einfaches Tonnengewölbe
aufwiesen. Möglich wäre aber auch ein einziger Raum mit ein
oder zwei Gängen gewesen7 - archäologische Grabungen würden hier konkretere
) Antworten zu geben wissen.

Eindeutig indessen geht aus dem Urkundentext die religiöse Bedeutung
der Krypten hervor, in denen mit der Errichtung eines Altars ein zusätzlicher
Andachtsraum für die Gläubigen geschaffen wurde. Der an erster
Stelle der Gottesmutter geweihte Altar dürfte der Ursprung für die sich auf
dem Bergle entwickelnde Marienverehrung gewesen sein, wie sie nicht nur
Briefe und Verkündbücher aus der späteren Zeit des zweiten Baus, sondern
vielmehr noch die 1717 errichteten Wegstationen der Sieben Schmerzen
Mariens bezeugen und in der Skulptur der Schmerzensmutter, die den Mittelpunkt
der heutigen Kapelle bildet, seit wohl mehr als dreihundert Jahren
verkörpert wird.8


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