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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 326
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Juliana Bauer

gaben, daß es sich hierbei nur um den Schweizer Daniel Muckhensturm
handeln konnte, den bisher einzig nachweisbaren Bildhauer jener Jahre in
Kippenheim/Lahr. Er war dort zeitweise von 1712-30 ansässig und hatte
für verschiedene Orte im Umkreis Aufträge ausgeführt.37 Über den Künstler
, der von 1702-05 in Schlettstadt tätig war, wo er sich verheiratete und
das Zunft- und Meisterrecht erwarb, ist kaum etwas bekannt.38 Nach einem
Streit um das Arbeitsrecht mit dem Bildhauer Franz Hauser, dem
Stiefbruder Philipp Winterhaiders, hatte er Schlettstadt verlassen. Von seinen
Werken sind außer der Gengenbacher Christusfigur und einem steinernen
Kruzifixus in Wyhl a.K.39 vermutlich keine weiteren erhalten; auch
liegen andere seiner Aufenthaltsorte im Dunkeln.

Bei der Skulptur der Hl. Grabkapelle handelt es sich um eine Vollrundplastik
aus Lindenholz. Sie wurde mehrfach farbig überfaßt, wobei die
letzte, inzwischen verschmutzte Schicht eine Ölfarbfassung zeigt.40 Könnten
die oberen Schichten abgenommen und die erste, anzunehmende Kasein
-Ei-Tempera-Fassung freigelegt werden, so käme nicht nur das sicherlich
sehr feine Inkarnat der Figur wie überhaupt die ganze Schönheit der
ursprünglichen Arbeit eines Bildschnitzers zutage, vielmehr wäre dann
auch eine genaue kunsthistorische Zuordnung der stark restaurierungsbedürftigen
Skulptur möglich.

Der im Kapellenvorraum errichtete Altar dürfte aus der ersten Hälfte des
18. Jhs. stammen. Durch die feine Marmorierung des Holzes, eine Imitationstechnik
, die im 18. Jh. sowohl in der Kirchen- als auch in der Möbelmalerei
verbreitet war, erfuhr das Stück eine Aufwertung. Die Ausschmückung
des Antependiums mit christologisch-marianischer Blumensymbolik
, auf dessen Grund das Monogramm der Mater Dolorosa den Mittelpunkt
bildet, steht in sinnfälligem Kontext zur Errichtung der Bildstationen
der Sieben Schmerzen Mariens. Wahrscheinlich war der Marienaltar,
auf dem seit der letzten Restaurierung eine Terracottafigur der Pietä ihren
Platz fand,41 von Anfang an als Höhepunkt des Prozessionsweges gedacht.

Danken möchte ich den folgenden Personen für ihre Auskünfte, Hilfe
und Unterstützung: Frau Lilith Stromeyer-Sutter (Stadtarchiv Gengenbach
), sowie den Herren Johannes Berger (Restaurierung u. Kirchenmalerei
Bad Krozingen), Prof. Hermann Brommer (Merdingen), Pfarrer Helmut
Eberwein (Gengenbach), Pit Hartmann (Gengenbach), Eugen Lang (Gengenbach
), Bruno Lehmann (Gengenbach), Richard Schill (Erzbischöfl.
Bauamt Freiburg), Prof. Louis Schlaefli (Bibliotheque du Grand Seminaire,
Straßburg), und Dieter Weis (Euenheim). Weiterhin danke ich den zuständigen
Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Archives Departementales du
Bas-Rhin, Straßburg und des Generallandesarchivs, Karlsruhe.


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