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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 331
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Wann wurde das St. Sixt-Kirchlein erbaut?

Weitere Einzelheiten aus der Vergangenheit des Hausacher
Klösterleins

Kurt Klein

Im Jahre 1978 erschien unter dem Titel „Die Klöster der Ortenau" eine
Sonderausgabe der „Ortenau" Nr. 58 des Historischen Vereins für Mittelbaden
, der sogenannte „Klosterband". Dieses Standardwerk wurde von
Universitätsprofessor Dr. Wolfgang Müller aus Freiburg, ein weithin anerkannter
Kirchenhistoriker des Erzbistums Freiburg, herausgegeben. In diesem
umfassenden Werk habe ich die wichtigsten, damals bekannten Fakten
und Erkenntnisse über „Das Klösterlein St. Sixt in Hausach" zusammengefaßt
. Inzwischen stieß der verdienstvolle wie auch bescheidene, leider zu
früh verstorbene Hausacher Heimatforscher Wilhelm Heim im Rahmen
seiner unermüdlichen Recherchen in verschiedenen Archiven auch auf urkundliche
Hinweise aus der Geschichte von St. Sixt. In einem Manuskript
hat er diese Regesten unter peinlicher Angabe der Quellen zusammengefaßt
.

Aus diesen vorliegenden Unterlagen sollen nun weitere Hinweise entnommen
werden, soweit sie von allgemeinem Interesse sein können. Leider
ist es auch Wilhelm Heim nicht gelungen, in das bisherige Dunkel der
Vorgeschichte des Klösterleins vorzudringen. Noch harren die Fragen nach
der Gründung und dem Erbauer der Kapelle, des späteren Klosterkirchleins
, auf eine Beantwortung. Fest steht nur, daß Graf Heinrich VI. von
Fürstenberg im Jahre 1475 ein Franziskanerklösterleins „nahe bei der kleinen
Kapelle St. Sixt" erbauen ließ. Von diesem Zeitpunkt an kann die Vergangenheit
des Barfüßerklösterleins mit seiner St. Sixt-Kapelle verfolgt
werden.

Aus dem Jahre 1517 taucht ein Schriftstück auf, aus dem hervorgeht,
daß eine Pestepedemie das Klösterlein entvölkerte und nur noch ein
Mönch das „Hospiz" betreuen kann. Im Auftrag des Gutacher Pfarrers hat
er auch die Seelsorge für die sechs Bauern „Unterm Graben zum Turm" zu
übernehmen, da diese zu jener Zeit noch dem Klösterlein abgabepflichtig
gewesen sind. Doch mit der Einführung der Reformation befahl der Hornberger
Oberamtmann Joseph Münch diese Leistungen einzustellen. Etwas
später (1535) will Herzog Ulrich von Württemberg, ein Anhänger der neuen
Lehre, die Mönche aus seinem Machtbereich vertreiben. Als der letzte
Mönch das Klösterlein „wegen mangelndem Unterhalt" verläßt (1518), fallen
die Abgaben der Turmer Bauern endgültig an den evangelischen Prädi-
kanten in Gutach.


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