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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 393
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Zur Geschichte der Familie Peter in Achern

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Ein dritter Sohn von Josef Peter war der 1762 geborene Johann Anton
Peter. Er heiratete 1789 Therese Zachmann, die Tochter des verstorbenen
Oberachemer „Rössel"-Wirts, Johann Ignaz Zachmann. Johann Anton war
reich, starb aber schon 1803 im Alter von 51 Jahren und ließ zahlreiche
Kinder zurück.

Die genannten drei Peter-Familien der II. Generation waren bedacht,
ihren Kindern eine gute Bildung zu vermitteln. Wichtig für die ganze Region
war das Gymnasium des Klosters Allerheiligen, eine ausgezeichnete
Schule, der aber - zum Leidwesen vieler Eltern - die „Säkularisation" ein
Ende bereitete. - Mehr noch als zum offenen Reformkatholizismus Wes-
senberg'scher8 Art neigten die Peters der freien Religiosität der Deutschkatholiken9
zu. Ihrer viele „vertrugen die Kirchenluft nicht".10 Das
Peter'sche Glaubensbekenntnis" lautete: „Baut in die Herzen eure Altäre,
dort will Gott angebetet sein".12

Die III. Generation

Wir fassen zusammen: Josef I. Peter hatte drei Söhne: den Handelsmann
Josef II. (f 60 J.), den Zuckerfabrikanten und Bierbrauer Franz (t 65 J.)
und den Oberachemer Rösselwirt Johann Anton (f 52 J.). Alle drei mußten
harte Schläge einstecken und starben verhältnismäßig jung. Gemeinsam war
ihnen der Wille zum Durchstehen, zum Zusammenhalten, zum Überleben.

Von den Nachkommen des Josef waren zwei Söhne für Achern wichtig.
Einer war der 1792 geborene Friedrich, Erbe der Grundstücke am Hundsrücken
. Er wurde Kaufmann wie Vater und Großvater und handelte mit
Holz. 1813, 21 Jahre alt, heiratete er die erst 19 Jahre alte Kreszenz Matter,
Erbin des Gasthauses „Engel". Hochwasser schwemmte 1824 das Friedrich
Peter gehörende Holz weg. Am Heiligen Abend ließ er anspannen, um
nach dem rechten zu sehen. Mit Pferd und Wagen ging er in den Wassermassen
unter. Er war erst 31 Jahre alt13 und hinterließ seiner Witwe sechs
Kinder.

Gottfried hieß der 1785 geborene, ältere Bruder des Friedrich. Auch er
war Kaufmann. 1810 heiratete er seine Cousine Helene Peter, die Tochter
seines Vormunds. Gottfried war maßgeblich beteiligt an der Gründung der
Sparkasse. Ihr Archiv bewahrt die Reproduktion seines Porträts, dessen
Original aber als verloren gelten muß. In den Wirren der Befreiungskriege
erbaute er das später (nach seinem Sohn) „Franz-Peter'sche" genannte
Haus. „In dem geschmiedeten Gitter des Balkons steht der Buchstabe G
mit der Jahreszahl 1812."14

Gottfried Peter wurde im Juni 1827 Bürgermeister und waltete dieses
Amtes zunächst bis September 1834. Als Vertreter Acherns huldigte er am
15. April 1830 dem neuen badischen Großherzog Leopold.15 Nach ihm
übernahm Karl Klar, Sohn des Schullehrers Franz Ignaz Klar, das Amt des


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