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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 394
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Gerhard Lötsch

Bürgermeisters. Gottfried Peters zweite Amtsperiode dauerte von Oktober
1840 bis November 1846. Wie Gottfried Peter nach dem frühen Tod des
Vaters die Hilfe seines Onkels Franz erfuhr, so sorgte er seinerseits für dessen
Sohn Josef Ignaz, der durch politische Umstände in große Not geriet. -
Gottfried Peter starb 1864.

Einige ergänzende und erklärende Worte sind an dieser Stelle angebracht
. Vom 18. August bis zum 6. Oktober 1844 wurde in Trier der „Heilige
Rock" ausgestellt. Am Ende der Wallfahrt verfaßte der schlesische
Kaplan Johannes Ronge16 ein „Offenes Sendschreiben an den Bischof Ar-
noldi von Trier", in dem er schrieb: „Wissen Sie nicht - als Bischof müssen
Sie es wissen - daß der Stifter der christlichen Religion seinen Jüngern
nicht einen Rock, sondern den Heiligen Geist hinterließ." Das Schreiben,
veröffentlicht in Robert Blums „Sächsischen Vaterlandsblättern", erregte
ungeheures Aufsehen und ließ die größte Volksbewegung des Vormärz entstehen
: den Deutschkatholizismus, der religiöse, soziale und politische Gedanken
eng ineinander verwob. - Schon im März 1845 wurde der Illenauer
Anstaltsgeistliche Franz Xaver Klihr17 verdächtigt, Anhänger Ronges zu
sein.18

Am 15. Dezember 1845 forderte in der II. Kammer der evangelische
Pfarrer Karl Zittel19 für die Deutschkatholiken das Recht kirchlicher Organisation
unter staatlichem Schutz.20 Erzbischof Hermann von Vicari rief
die katholischen Gemeinden zum Protest auf. Über den Landtag ergoß sich
eine Flut von 347 Petitionen gegen Zittel. Für Zittel sprachen sich immerhin
31 Petitionen aus. Deren neunzehnte, eingegangen am 23. Januar 1846,
kam aus Achern, unterschrieben von 57 Bürgern.21 Es ist wahrscheinlich,
daß darunter auch Peter'sche Unterschriften waren und daß der neuerliche
Amtsverzicht des Bürgermeisters Gottfried Peter im November 1846 bedingt
war durch Querelen mit dem Amtmann Johannes Bach22 im Zusammenhang
mit dem Aufkommen der deutsch-katholischen Glaubensrichtung
.23

Franz Peters, des Gründers der „Fabrik", ältester Sohn war Franz Xaver,
1783 geboren. Er war Handelsmann und zusammen mit seinem Vater in
der gescheiterten Produktion von Rübenzucker tätig. 1810 heiratete er
Josefa Lang aus Endingen, starb aber schon 1822 im Alter von 39 Jahren.
Seine und seiner Eltern Grabstelle befindet sich noch auf dem Acherner
Friedhof. Die Spur seiner Witwe und seiner Kinder verlor sich, ausgenommen
die der ältesten Tochter Josefa. - Franz Peters Tochter Helene wurde
1786 geboren und heiratete ihren Vetter Gottfried Peter. Dem jüngeren
Bruder Josef Ignaz war sie eng verbunden. Sie starb 1875.

Josef Ignaz, jüngster Sohn Franz Peters, kam 1789 zur Welt.24 Er besuchte
nach der Volksschule das Gymnasium Allerheiligen; nach dessen
Auflösung das Gymnasium Baden-Baden und schließlich das Lyzeum in
Straßburg. Dort machte er das Abitur. Zeit seines Lebens war fortan seine


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