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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 396
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Gerhard Lötsch

ordnen. Dann kehrte er der geliebten Heimat endgültig den Rücken. Der
Gedanke, in Achern sterben zu können, begleitete ihn aber durch sein Leben
. Er starb 1865, wenige Monate nach dem Tod seiner Frau, kurz vor
Ausfahrt des Schiffes, das ihn hätte zurückbringen sollen.

Leider haben sich die Spuren der vielen, vielen aus Stadt und Amt
Achern nach Amerika emigrierten Menschen verloren. Eine lohnende Aufgabe
- für die man allerdings viel Zeit und Geld brauchte - wäre die Suche
nach den Ausgewanderten. Sie müßte ausgehen von den zahlreichen zu jener
Zeit in Amerika veröffentlichten deutschen Zeitungen. - Die Revolution
und die dann folgende harte Reaktion beschädigten die wirtschaftliche
Basis einiger Peter-Familien und zerstörten die anderer ganz. Die zum
„EngeF'-Stamm gehörenden Peter-Familien überstanden die politisch
schwierige Zeit unbeschadet, obschon der Balkon ihres Gasthauses bei politischen
Versammlungen eine große Rolle spielte. - Schicksale aus der
nächsten Generation machen das eine wie das andere deutlich.

Die IV. Generation

Der Bürgermeister Gottfried Peter und seine Frau Helene, die Schwester
von Josef Ignaz, hatten einen Sohn Franz, geboren 1811. Als Gemeinderat
verabschiedete er mit einer Acherner Delegation im September 1848
Friedrich Hecker in Straßburg. Nach der Revolution wurde er zu 3 Jahren
Zuchthaus verurteilt. Er begleitete die Familie seines Bürgermeister-Onkels
Franz Josef Peter nach Amerika; dort erfuhr er von seiner Begnadigung
zu drei Monaten Gefängnis und kehrte zurück. Franz Peter heiratete
1841 Therese Oberholzer aus Oberachern, deren Stiefvater, der Kaufmann
Jacob Rüster, nach der Revolution ebenfalls „in Untersuchung" kam.

Franz Peter blieb seiner demokratischen Gesinnung treu. Eine Acherner
Chronik sagte im Zusammenhang mit der durch die deutschen Siege im
Krieg 1870/71 ausgelösten Begeisterung: „Eine Familie war allerdings da,
die anders dachte. Das waren die immer demokratisch und umstürzlerisch
angehauchten Franz-Peter, die auch in der achtundvierziger Revolution
sich hervorgetan hatten. Die freuten sich auf das Kommen der
Franzosen."27 Trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb - wählten die
Acherner Franz Peter 1872 zum Bürgermeister. Er starb 1884. Der Sohn
des im Hochwasser ertrunkenen Engelwirts Friedrich Peter, der 1813 geborene
Friedrich Aloys, wurde, volljährig geworden, Nachfolger seines Vaters
. Auch er war als Offizier der Bürgerwehr in die Revolution verwickelt,
kam aber glimpflich davon. - Die 1819 geborene Schwester Caroline Louise
heiratete 1835 den Kronenwirt Josef Huber. Von ihr stammt die Linie
Adolf Huber ab, der neben anderen das große Anwesen am Bahnhof und
das Sternenwirtshaus auf der Hohritt gehörte. - Die Peter aus dem „Engel"
bauten am Ende des 19. Jahrhunderts die neue Brauerei in der Fautenba-


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