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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 437
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2000/0437
Was Johann Armbruster, Schiffer in Wolfach, von 1807 bis 1853 in sein Notizbuch schrieb

437

Im Juny wurde der Spitzteich verbessert, jedoch blieb der Hauptbaum
auf Pilotten ruhend, unerneuert. Die Streckbäume und Rippen wurden mit
eisernen Banden zusammengebunden. Die Comp, zahlte 2/3 davon, d.h. an
den Banden12.

Im Frühjahr 1807 wurden die 2 neuen Sägen ob dem Spitzteich erbaut;
an dem Ablassteich hat die Comp, wegen seiner dauerhaften, auch der
Comp, vortheilhaften Bauart den Theilhabern 60 fl ersetzt13.

1809 wurde bey Erbauung der oberen doppelgängigen Sägen unten der
Wied Magazin auch wegen dem gutgebauten Ablassteich wie hier oben
60 fl ersetzt.

1809. Am 5ten May hatten wir noch Schneewetter, Raps-14 und Obst-
blüthe verfroren fast ganz.

1809 wurde Schiltach badisch, und es gab allerhand Neuerungen.

1810 haben wir zu viel Baum geflösst und mussten 10/11 für unsere
Rechnung auspollern15, und waren unverkauft. Diesen Sommer im August
starb auch Roman Mayers Wittib. 1806 starb Kaspar Spinner. 1804 starb
Mast. (Obige Bäume sind mit beträchtlichem Verlust verkauft worden.)

1811 wurde Jakob Harter Schiffer.

1811. In der Nacht vom 21 ten auf den 22ten May verbrannte um Mitternacht
des Standfests Sägen, die Comp, hat den 3 Inhabern (weil sie Selbsten
1 Theil haften) mit dem Bedeuten 500 fl Bausteuern gegeben, dass bei
ähnlichen Fällen dieses jedem zutheil werde. Die Säge war um 1000 fl im
Brandkataster, die die Inhaber auch bezogen. Wenn die Comp, gebaut hätte
, so hätte jeder Inhaber nur 150 fl zahlen dürfen, allein sie nahmen lieber
1000 fl Brandgeld und 500 fl Bausteuer und bauten selbstens.

1811. Februar lOten wurde bey versammelter Schifferschaft dem Jos.
Anton Armbruster einen durch Kehler Rechnung im Juny gemachten Re-
cess deswegen nachgelassen mit der Summe von 96 fl, weil der Kassier
beym Schluss der Jahresrechnung 104 fl zuviel Geld in der Kasse hatte, da
dieser aber seit Juny in seinen Monat Rechnungen keinen Vorschuss hatte,
so kann deshalb Vorschuss nicht als Folge des Jos. Antons Recesses betrachtet
werden, daher die Nachlassung obiger 96 fl wie geschenkt anzusehen
sind. Dieses zur Bemerkung wenn ich einstens in ein solches Unglück
kommen sollte.

Das Unglück ist für mich schon da. Am 17. Aprill 1812 kam ich nach
Strassburg, fand unter andern Geschäften einen petschirten Stab in Rollen
gepacktes Geld, den Adam Metzner, Holzhändler von Mundenheim, geschickt
hatte. Der begleitende Brief wurde nach Kehl geschickt, in diesem
war ebenso wenig ein Sortenzettel als bey der Adresse, sondern nur die
Summe 2500 fl bemerkt. Da aber dieser Herr Metzner aus bezahlten Geldsendungen
nie andere als deutsche Münzen gesendet hatte, so dachte ich,
besonders dem Fühlen der Rollen nachgerechnet, dass es dieses Mal nämliche
Sorten wären. Ich nahm den Stab mit nach Neumühl, am kleinen


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