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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 444
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Johannes Werner

sam bis Paris vor, während die Oestreicher, Bayern etc durch die Schweiz
gegen Lyon vorrückten, die Russen nach, so dass ein Theil dieser Truppen
am 9ten July zwischen Hagenau und Strassburg mit den Würtembergern
gegen die Rheinarmee unter dem französischen Obergeneral Rapp zu
einem hitzigen Treffen gekommen sind. Die Hauptarmee der Franzosen,
grösstentheils noch für Napoleon gestimmt, obwohl er sie zum öfteren Male
schändlich verlassen hatte, zog sich nach einer Convention hinter den
Loire Fluss, und die Alliirten setzten sich den Franzosen nahe an diese Linie
, welches im August und September sich ereignete. Anfangs July kam
Ludwig XVIII. mit einer eigens gesammelten Armee von seinen Anhängern
zu Paris an, aber diese eigene Armee that keinen Schwerdtstreich,
sondern rückte den vorangehenden Alliirten immer nur nach. Dieser König
blieb indessen unter dem Schutz der Alliirten bis zum Frieden, der am
20ten November gemacht wurde zu Paris, und verwaltet seither die Regierung
, wie lange weiss Gott. Der Frieden besteht hauptsächlich darin, dass
Frankreich an sämtliche Alliirten 700.000.000 Franken zahle und während
5 Jahren 1500 Mann alliirten Truppen im Lande ernähren muss. Bey diesem
Friedensschluss so wie beym vorangegangenen Krieg sind die Kaiser
von Oestreich, von Russland, der König von Preussen und mehrere alliirte
Fürsten gewesen20.

Im Jahr 1815 hat die Schifferschaft gegen den Christian Wieland zu
Gernsbach einen Prozess verloren, der uns eine nicht gehaltene Akkords-
Entschädigungssumme von circa 14.000 fl versagte. Die beederseitigen
Kosten mussten wir während der Dauer von 4 Jahren mit 2500 11 bezahlen.
Im nämlichen Jahr 1815 kamen wir in Rechtsstreit mit Vrast und Deurer in
Gernsbach und Mannheim, mit einer Forderung von 17.000 fl. Wir bemerkten
, dass diese beede in missliche Vermögensumstände geraten seyen
und accordirten zu 75% verlohren, also hier auch circa 4300 fl und ohnge-
fähr 1900 fl verfallene Zinsen, weil letztere die Termine so schlecht einhielten
. Diese 3 sauberen Patronen haben mit rundem und plattem Holz
nach Holland gehandelt.

1814. Steinerne Siechenbrückle. Dieses Brückle baute anfänglich
Schweinbold, aber so schlecht, dass wir beim ersten Wasser in den Säggraben
lassend beschuldigt wurden, dass dieses schuld seye, dass das Gewölb
Spälte bekomme, wir widersprachen es, ein Rechtsstreit erhob sich, und
der Amtmann Erhard verfällte uns in den Kostenersatz von 150 fl. Da wir
beim Aufbauen dieses Brückleins schon zu einer Beysteuer von Seiten der
Stadt mit 100 fl angesetzt waren und wir, wie oben bemerkt, 150 11 zahlen
mussten, weil das Brücklein abgebrochen werden musste, so mussten wir
diese erst anbedungenen 100 11 beim zweiten Aufbauen noch weiters bezahlen
, somit kostet es die Comp. 250 11.

1815. Mossenwald. Im Jahr 1815 im Herbst steigerten wir den Mossen-
wald von der Herrschaft Baden für 8450 11. 1/3 der Kosten 19.28 accis.


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