Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 457
(PDF, 123 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2000/0457
„Lebt wohl, wir kehren siegreich wieder"

457

Soldaten des Regiments 170 in „ Feldgrau " bei ihrer Mobilmachung

2. August treffen aus Offenburger Nachbargemeinden Reservisten in der
Kaserne ein. Sie nehmen ihre „Kriegsgarnitur" in Empfang, die Zivilkleider
werden verpackt und an die Heimatadresse geschickt. Laut Regimentsbefehl
ist der Ausschank von Alkohol verboten, es herrscht Ausgangsverbot
. Unter Applaus geht es an die Front, die Waggons sind beschriftet mit
Siegesparolen: „Lebt wohl, wir kehren siegreich wieder."

So schnell das Kriegsfieber steigt, sinkt es auch wieder mit der Veröffentlichung
der ersten Verlustlisten: „Die Opferzahl des Schlachtfeldes
steigt grauenhaft", heißt es am 15. November 1914 (Alt Offeburger). Völlig
vergessen ist die Volksfeststimmung bei Kriegsausbruch, als im Herbst
1914 die ersten Kriegsverletzten heimkehren. „Wenn man diese Gestalten
des Jammers sieht, wird man vom Chauvinismus grundlegend geheilt",
kommentiert der „Alt Offeburger" in einem Leitartikel. Bedrückt, aber
noch zuversichtlich, erlebt Offenburg die erste Kriegsweihnacht. In den
Lazaretten organisieren die Verwundeten Weihnachtsfeiern, und in der
Pfählerschen Villa gibt es Kinderbescherung unter brennendem Tannenbaum
mit Gesang und Ansprachen. Schokolade und Gebäck bekommen
die „Kriegerkinder" als ein ganz besonderes Geschenk, denn Lebensmittel
sind jetzt schon sehr knapp.

Vor allem die Milchversorgung sollte der Stadt Sorgen bereiten. Im Dezember
1914 wird der Milchpreis zweimal erhöht und dann nach strengen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2000/0457