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Die Schwarzen sind da, der Krieg ist aus!
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Die Namen der Gefallenen auf dem Gedenkkreuz auf der Haldeneck, Nordrach
Foto: Ulrich Spitzmüller
„Die Schwarzen sind da": Marokkaner erobern Zell
In Zell haben sich unterdessen viele Menschen im Keller des Gasthauses
„Kleebad" in Sicherheit gebracht. Von dort können sie gegen 18 Uhr beobachten
, wie auf der gegenüberliegenden Seite des Eckwaldes die französischen
Truppen - darunter viele Marokkaner mit ihren Maultieren - auf
Zell vorrücken31. Über die Kirchstraße und die Nordracher Straße marschieren
sie kurz darauf in Zell ein. Von Nordrach her kommend erreicht
eine weitere Gruppe die Stadt, sie führen etwa 30 Geiseln mit sich, die die
Nacht im „Badischen Hof verbringen müssen. Beim Einmarsch in Zell
schießen einige Marokkaner in die Luft. „Die Schwarzen sind da": Weil
sich unter den marokkanischen Soldaten der französischen Armee auch einige
Schwarzafrikaner befinden, sehen viele Zeller zum ersten Mal in
ihrem Leben dunkelhäutige Menschen. „Eine alte, schwerhörige Frau hatte
die Warnschüsse nicht gehört und wollte gerade eine Suppenschüssel in
den Keller bringen, als plötzlich ein Marokkaner vor ihr stand. Sie erschrak
fast zu Tode", schildert Kurt Kussi eine Begebenheit wieder, die sich im
Keller der Herrenmühle in der Kirchgasse abspielte.
Die französischen Truppen durchsuchen die Häuser nach deutschen Soldaten
, sie machen sich in den Häusern breit und belagern Zimmer. Ihre
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