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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 527
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50 Jahre Weinbauversuchsgut „Schloß Ortenberg"

Cornelius Gorka

Schloß Ortenberg und seine Güter vor 1949

Die Anfänge des Ortenberger Schlosses dürften im 12. Jahrhundert zu suchen
sein. Der Schloßberg gehörte ursprünglich zum Besitz der Zähringer
und gelangte nach deren Aussterben 1218 zunächst an die Staufer, später
an den Straßburger Bischof. Im Jahre 1233 ist von einem „Castrum Ortenberg
" urkundlich die Rede. Aus der anfänglichen Sicherungsanlage am
Eingang zum Kinzigtal entwickelte sich allmählich eine starke Festung, die
zum Herrschaftsmittelpunkt und Verwaltungssitz der Ortenau „zwischen
Bleich und Oos" werden sollte.1 Die Burg wurde Sitz des Landvogtes, der
auf dem „Stein von Ortenberg" residierte und dort auch Gericht hielt. Nach
einigen Herrscherwechseln wurde Schloß Ortenberg 1554 endgültig habsburgerisch
und zugleich Hauptsitz der Landvogtei Ortenau. Der Landvogt
von Ortenberg übernahm nicht nur Aufgaben der Polizei und der Gerichtsbarkeit
, sondern erfüllte als habsburgerische Zollbehörde eine weitere
wichtige Funktion. Neben dem Ortenauer Landvogt hatte hier auch das
Hofgericht seinen Sitz bis zur Zerstörung des Schlosses im Jahre 1697.
Danach verlegte der Landvogt seinen Sitz nach Offenburg und residierte
dort im späteren Bezirksamt (heute Polizeirevier). Die Ruine Ortenberg
diente danach nur noch als Steinbruch.

1805 wurde das Schloß Ortenberg mit seinen Rebgütern Eigentum des
badischen Staates. Für die Sicherung und Unterhaltung der Schloßruine
war die badischen Domänenverwaltung zuständig. Obwohl die großherzogliche
Verwaltung ausdrücklich die Anweisung gab, die „Zerstörung
dieser merkwürdigen Ruine" möglichst zu vermeiden, schritt der Verfall
dieses altersschwachen Gemäuers aber weiter voran.2

1833 wurde der Schloßbesitz schließlich versteigert und von dem Rigaer
Baron Gabriel Leonhard von Berckholtz erworben. Der neue Eigentümer
entwickelte schon bald konkrete Pläne zur Neugestaltung der mittelalterlichen
Burganlage: 1836 erteilte er dem Karlsruher Architekten Friedrich
Eisenlohr den Auftrag für die Planung eines Wiederaufbaus der Burgruine
. Eisenlohr, der aus der Bauschule Friedrich Weinbrenners hervorgegangen
war, begann 1838 mit dem Wiederaufbau des Ortenberger Schlosses
im mittelalterlichen Baustil, der 1843 von seinem Schüler Georg Jakob
Schneider vollendet werden konnte. 1872 ging der Schloßbesitz an den
Baron von Bussiere über; von diesem 1889 an den Baron Theodor von
Hirsch. Nach dem Tod des Barons 1916 erbte das Schloß seine Tochter
Diana, die sich seit ihrer Heirat mit Paul Philipp Freiherr von Brand zu
Neidhart Freifrau von Brand nannte. Der Weinbau mußte während des Er-


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