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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 532
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Cornelius Gorka

Bei der Suche nach einem geeigneten Gelände für eine künftige Musteranlage
wurde die Kreisverwaltung schließlich auf die brachliegenden Rebflächen
am Steilhang beim Schloß Ortenberg aufmerksam. Auch von Seiten
des Staatlichen Weinbauinstituts Freiburg wurde der Schloßberg favorisiert
: Das Gelände war von Größe und Lage nahezu ideal. Außerdem verfügte
das Schloß über die nötigen Räumlichkeiten und einen geeigneten
Weinkeller. Da der Schloßberg von Osten wie von Süden und von Westen
schon kilometerweit sichtbar war, konnte hier eine Musteranlage geradezu
ein Aushängeschild des Ortenauer Weinbaus sein.

Da sich die Hänge des Schloßberges für die Gründung einer Weinbauversuchsanlage
damit als geeignet erwiesen, zeigte der Kreis Offenburg
schon bald sein Interesse am Erwerb des Weinberges. Spätestens im Frühjahr
1950 dürfte es dabei zu ersten Vorgesprächen zwischen der Kreisverwaltung
und dem Vermögensverwalter gekommen sein. Am 29. Juni 1950
fand eine Besprechung des Kreisversammlungsausschusses auf Schloß Ortenberg
statt wegen der geplanten Errichtung einer Weinbauversuchsanlage
. An der Sitzung beteiligten sich neben den Ausschußmitgliedern auch
namhafte Vertreter des Ortenauer Weinbaus, der staatlichen Weinbauverwaltung
und des Landwirtschaftsamtes. Der Kreisvorsitzende Landrat Dr.
Joachim eröffnete die Besprechung mit einigen einleitenden Worten: Zu
den Stärken des Kreises Offenburg gehöre sowohl der Obstbau als auch der
Weinbau. Dieser beider Pfeiler des Obstbaus und des Weinbaus müsse man
sich annehmen und sie fördern so gut es ginge. Nachdem auf dem Gebiet
des Obstbaus in Ebersweier ein 7 ha großes Versuchsgut entstanden sei,
sollte eine solche Musteranlage auch für den Weinbau erstellt werden und
zwar, so führte der Landrat wörtlich aus, „nicht um uns ein Denkmal zu
setzen, sondern aus dem Bewußtsein heraus, daß das rückständige Gebiet
der Ortenau einer Förderung bedarf."" Die beabsichtigte Anlage solle als
Versuchs-, Lehr- und Beispielanlage allen Weinbautreibenden zugute kommen
und solle insbesondere den jungen Winzern Gelegenheit geben, modernen
fortschrittlichen Weinbau kennen zu lernen. Nach diesen einleitenden
Worten eröffnete der Landrat die anschließende Diskussion. Ortenbergs
Bürgermeister Vollmer erinnerte daran, daß bereits vor einem Jahr
die Einrichtung einer badischen Weinschule auf Schloß Ortenberg erörtert
wurde, zu der auch ein ausgebauter Keller gehöre. Die Ortenau sei jedoch
nicht zum Zuge gekommen, weil ihr Weinbau gegenüber dem Kaiserstuhl
und dem Markgräflerland als rückständig galt. Dies solle nun anders werden
. Bürgermeister Hurst von Rammersweier wie auch Weingutsbesitzer
Lang äußerten sich überzeugt davon, daß man in fünf Jahren nicht mehr
von einem rückständigen Weinbau in der Ortenau sprechen werde. Baron
von Neveu aus Durbach brachte seine Genugtuung zum Ausdruck, daß der
Weinbau vor dem Gewerbeschulneubau rangiere. Weinbauinspektor
Weißenberg unterstrich die Notwendigkeit einer zweiten Anlage. Die Or-


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