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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 538
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Cornelius Gorka

fried-Rebe auf, die als besonders reblausfrei galt. Die Rebbauern der Umgebung
sollten bald ihren Nutzen aus diesem Mustergut ziehen, denn bei
den Umlegungen konnten die Edelreiser dieser Klonen verwendet werden.
Zunächst wurden vor allem Riesling, Gewürztraminer, Müller-Thurgau
und Ruländer gepflanzt. Später kamen noch Clevner, Silvaner, Burgunder
und Muskattrauben dazu, die in der Ortenau noch wenig bekannt waren
und deren Anbaufähigkeit untersucht werden sollte.

Am 6. April 1951 besichtigten die Kreisratsmitglieder unter Führung
des technischen Leiters Weißenberg die entstehende Weinbauversuchsanlage
. Weinbauinspektor Weißenberg erläuterte dabei die vorgesehene Be-
pflanzung nach Beendigung der Rigolarbeiten, sowie die im Anschluß
daran bis zur Fertigstellung der Anlage geplanten Arbeiten. Die Kreisräte
sprachen sich über die bisher durchgeführten Maßnahmen einstimmig anerkennend
aus und stimmten den Plänen über die weitere Gestaltung der
Anlage zu. Im Anschluß fand noch eine Besichtigung des Staatlichen
Weingutes am Steinberg in Durbach statt. Die Kreisräte wollten sich mit
der Anlage und der Arbeit dieses Weingutes vertraut machen, da die Weinbauversuchsanlage
in Ortenberg nach denselben Gesichtspunkten aufgebaut
und geleitet werden sollte.23

Am 25. Juni 1951 besichtigte auch der Kreistag das neue Weinversuchsgut
. Die Kreisräte anerkannten allgemein die mustergültige Anlage und
waren über das Erreichte sehr erfreut.24

Weinbauinspektor Weißenberg erklärte, daß die Auftauarbeiten wider
Erwarten sehr günstig verlaufen seien. 3 ha seien bereits bepflanzt worden.
Außerdem werde gerade ein Spritzbassin mit Aufenthaltsraum errichtet,
um die gesamte Spritzung rascher und leichter durchführen zu können. Er
versicherte, daß sich die Anlage nach einigen Jahren bestimmt rentieren
werde.

Die Neuanlage der Rebflächen machte weitere Fortschritte. Die Be-
pflanzung der restlichen Grundstücke konnte im Frühjahr 1952 abgeschlossen
werden. Die Kosten für Pflanzmaterial, Pfähle, Geräte, Düngemittel
und Löhne betrugen etwa 17.000 DM und mußten im Nachtragshaushalt
bereitgestellt werden. Um die Gespannleistungen leichter bewältigen
zu können, wurde im Herbst ein Diesel-Allrad-Schlepper mit Anhänger
angeschafft. Nachdem die Aufbauarbeiten nahezu abgeschlossen waren
, konnte die Anlage schließlich am l. Juni 1952 eröffnet werden. Durch
Kauf und Tausch von einzelnen Grundstücken, vor allem im Zuge der Rebflurbereinigung
Ortenberg, konnte die Anbaufläche in den kommenden
Jahren arrondiert und erweitert werden. Der Kreis Offenburg beabsichtigte
zudem, beim Weinversuchsgut eine Weinbauschule einzurichten und das
Schloß zu Schulungszwecken zu verwenden. Die Schulpläne fanden aber
bei der Landesregierung nur wenig Unterstützung und wurden schließlich
aufgegeben.


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