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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 589
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589

Wie Hausach zur Schulstadt des Kinzigtales wurde

Kurt Klein

Mit dem Erlaß der südbadischen Kultusverwaltung in Freiburg vom 3. Mai
1949 wurde Hausach endgültg zum Standort eines Gymnasiums erklärt.
Damit endete das Tauziehen vor allem zwischen Wolfach und Hausach
um den Sitz einer höheren Schule. Läßt man einmal alle persönlichen
Bemühungen beiseite, so haben letztlich sachliche Überlegungen zu dieser
Entscheidung geführt, nämlich die zentrale Lage der Stadt unter der Burg.
Was Jahrhunderte Hausach durch kriegerische Ereignisse zum Nachteil gereichte
, wandelte sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts, beginnend mit
dem Bau der Eisenbahnlinien durch den Schwarzwald, zusehends zu seinem
Vorteil gegenüber den früheren fürstenbergischen Amtsstädten
Wolfach und Haslach. Diese verkehrsgünstige Vorgabe ließ nicht nur die
Entwicklung zur Eisenbahner- und Industriestadt in der Region zu, sondern
auch zur „Schulstadt" im alten Landkreis Wolfach.

Beim Blick in die Vergangenheit versuchten wir, die ersten Spuren zu
entdecken, die später zur Gründung des Gymnasiums in Hausach führten.
Dabei überschreiten wir die Wende zum 20. Jahrhundert und stoßen im Februar
1899 in der damaligen Tageszeitung auf einen ausführlichen Artikel
zum Thema: „Die höhere Schulbildung in Baden und ihre Pflege im mittleren
Schwarzwald". Darin machte der Leiter der Hornberger Bürgerschule,
ein Prof. Ziegeler, einen interessanten Vorschlag, „nämlich eine fünfte und
sechste Realschulklasse in Hausach zu errichten, unabhängig von den jetzt
bestehenden Bürgerschulen in Wolfach und Homberg. Natürlich könnte die
Schule nur dann allen Erwartungen entsprechen, wenn sie nicht als Privatunternehmen
, sondern unter staatlicher Verwaltung und mit den Berechtigungen
einer öklassigen Realschule ins Leben gerufen würde".

Jahrzehnte zogen durchs Kinzigtal. Dann aber - mitten im Krieg -
flammte die unter der Asche ruhende Glut der Schulzentralisation wieder
auf. Obwohl in Wolfach eine „Mittelschule" bestand, teilte 1940 der damalige
Kreisleiter Baumann bei einer Ortsbereisung unumwunden mit, „daß
der Landkreis Wolfach an einem zentralen Ort eine Schule bauen wird." In
einem Schriftstück war dann zu lesen: „Betr.: Errichtung einer Aufbaurealschule
- staatliche - in Hausach/Kinzigtal". Bei einer Zusammenkunft im
Oktober 1940 wurde von den „anwesenden Bürgermeistern und Ortsgruppenleitern
endgültig festgelegt, daß die Schule (Oberschule mit neun Klassen
) und eine Handelsschule mit Hochschulabteilung am Zentralpunkt des
Kreises und zwar in Hausach erbaut wird".

Schon bald darauf erschien der Kreisleiter in Hausach, um den Bauplatz
für die neue Schule zu begutachten. Dabei wurde einem Gelände im Ge-


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