Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 590
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Kurt Klein

wann Eichenäcker nahe dem Bahnhof der Vorzug gegeben. Allgemein
herrschte der Wunsch vor, eine Zusammenziehung sämtlicher überörtlicher
Schulen am zentralen Platz in Hausach voranzutreiben. Bereits ab Ostern
1941 sollte in drei Klassenräumen und einem Lehrerzimmer im Hausacher
Volksschulgebäude der Unterricht aufgenommen werden. Nochmals fand
eine genaue Prüfung des Standortes für das neue Schulgebäude statt, dem
sogar ein Internat angegliedert werden sollte. Noch im gleichen Jahr konnten
die Pläne für ein Projekt mit Oberschule, Gewerbe- und Handelsschule
von nahezu 2 Millionen Mark vorgelegt werden. Doch die Kriegsereignisse
ließen alle Vorbereitungen versanden . . .

Bald nach Kriegsende kam die Diskussion um das höhere Schulwesen
im Landkreis Wolfach wieder auf. Schon im März 1946 öffnete in Haslach
eine „Außenstelle der Offenburger Höheren Schule mit den Klassen Sexta
bis Untertertia" im dortigen Volksschulgebäude ihre Pforten. Dieses Vorpreschen
der Haslacher rief erneut die Frage nach dem günstigsten Standort
der überörtlichen Schulen auf. Natürlich beschäftigte man sich auch auf
der südbadischen Kultusverwaltung in Freiburg mit diesem Problem.

Als der damalige Staatspräsident Leo Wohleb mit seinem Innenminister
Schühly beim Richtfest des wiedererstellten Nordostflügels des Landratsamtes
im März 1949 in Wolfach weilte, muß auch im Kreise der hochrangigen
Gäste beim Mittagsmahl die Frage nach dem Bau eines Gymnasiums
aufgetaucht sein. Das Thema war durchaus berechtigt und aktuell, da es
zwischen Offenburg und Villingen keine staatliche Höhere Schule gab,
wohl in Wolfach ein sogenanntes Progymnasium mit 150 Schülern zur
Vorbereitung für den Besuch einer vollausgebauten Schule.

In den Kreis der damaligen Tischredner reihte sich auch der Wolfacher
evangelische Pfarrer Hans Valentin Heß ein, und meinte, daß ein Gymnasium
nur in Hausach wegen seiner zentralen Lage, verbunden mit den günstigen
Zugverbindungen, gebaut werden kann. Diese Vorteilnahme für
Hausach aus dem Munde einer Wolfacher Persönlichkeit muß den Staatspräsidenten
sehr beeindruckt haben, erinnerte sich der an der Tischrunde
teilnehmende frühere Landtagsabgeordnete und Kreisrat Karl Schäuble aus
Hornberg. Die unterschwellige Idee, gleich auch noch die Kreisverwaltung
in die Nachbarstadt zu verlegen - das dortige Herrenhaus hätte man dafür
angeboten -, kam nicht zum Tragen, denn man wollte ja das industriearme
Wolfach nicht völlig ausbluten lassen.

Nach einer Statistik besuchten damals im Landkreis Wolfach 422
Schüler/innen eine höhere Schule, meist in Offenburg, Schramberg oder
Triberg. Diese Zahlen berechtigten zum Bau einer lebensfähigen Schule in
Hausach, eine Entscheidung, der auch der Landrat Hess zustimmte. Verständlich
, daß man in Hausach, allen voran ihr Bürgermeister Eugen Heizmann
, nicht untätig blieb und mit allem Druck bei den Behörden auf eine
endgültige Zusage hinarbeitete. Was sagte man scherzhaft am Stamm-


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