http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2000/0598
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Ellen Armbruster
Die Martinskapelle
Diese selbe Urkunde von 1139 war zugleich die Ersterwähnung des
heutigen Dorfes Fischerbach. Denn der Alpirsbacher Mönch schrieb in Offenburg
vor 10 Zeugen auch den Namen des Schenkungsgutes auf (,Predi-
um Vischerbac'). Damals wurde der Name ,Fischerbach' erstmals schriftlich
erwähnt.
Nun waren die Alpirsbacher Mönche also die neuen Besitzer des Hofguts
.
Somit ist der Hof ein Klosterhof, eine sogenannte ,curia', geworden.
Um den auf dem Bauernhof lebenden Mönchen das Lesen der Messe zu
erleichtern, wird man vermutlich auch die noch heute existierende, auf einem
Abhang oberhalb des Hofes stehende Kapelle erbaut haben. Wie jede
andere Kirche, benötigte natürlich auch diese Hofkapelle einen Patron. Da
der Heilige St. Martin der meist verehrteste Heilige des Alpirsbacher Klosters
war, wurde ihm die Kapelle geweiht. Er ist der Nationalheilige des
Frankenreiches und hat heute in ganz Deutschland eine große Bedeutung.
Wir feiern jährlich den Martinstag, an dem vor allem die Kinder abends
durch die Straßen ziehen und mit ihren bunten Laternen die Winterszeit
einstimmen. Dabei werden in Wort und Lied die Werke der Nächstenliebe
und vor allem die Mantelteilung des frommen Reitersmannes und Bischofs
St. Martin gefeiert.
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