http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2000/0602
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Ellen Armbruster
Die zum Hofgut gehörende Muhle
Kurz vor Kriegsende, im April 1945, sollten deutsche Soldaten die Bunker
beim Martinshof besetzen. Glücklicherweise kam es nicht mehr dazu,
weil sich die Deutschen beim Einmarsch der Franzosen zurückziehen mußten
. Glück für den Martinshof war, daß bei diesem Durchmarsch keine
Schüsse fielen, anderenfalls wäre er wahrscheinlich zerstört worden. Doch
der Hof wurde stark ausgeplündert. Holz, Vieh, Schmuck, Brot usw. nahmen
die Franzosen in Beschlag.
Sie verschleppten auch einen deutschen kriegsverletzten Soldaten, der
auf dem Martinshof zurückblieb. Wegen des Verdachts, ein Soldat zu sein,
wollten die Franzosen ebenfalls meinen Urgroßvater gefangen nehmen:
Doch in letzter Minute konnte der Verdacht durch ein Familienfoto aus der
Welt geschaffen werden, und Augustin Kohmann wurde vor einer Gefangenschaft
bewahrt.
Nach dem Krieg, im Jahre 1946, sprengte man die Bunker. Sie wurden
später zugeschüttet und sind heute kaum noch sichtbar.
Zum Martinshof gehört ebenfalls eine kleine Mühle. Wie wurde von einem
4'/2 m großen Wasserrad betrieben und somit konnte man Schrot und
Mehl mahlen. Daraus wurde Brot für den Eigenbedarf gebacken. 1975 zerbrach
jedoch das Mühlrad und deshalb wurde die Mehl- und Schroterzeugung
eingestellt.
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