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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 655
(PDF, 123 MB)
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Buchbesprechungen und Hinw eise

655

unveröffentlichte Tagebücher ebenso wie
die Bestände der Archive in Europa und in
den USA. Vieles erscheint dabei in neuem
Licht, der merkwürdige Widerstand von
Nazis gegen Nazis wird verständlich.

Es ist bei alle den Ränken und Kämpfen
in den Reihen der braunen Kolonnen,
der Gegner der Weimarer Republik, immer
wieder verblüffend, wie es Hitler gelingen
konnte, Abweichler zu isolieren
und unschädlich zu machen - zumindest
in die Flucht zu schlagen. Welche Einflüsse
gegen ihn wirkten, das Geld der Franzosen
oder von Olmagnaten, hier sind die
Hintergründe aufgezeigt, etwa zu Röhm
und seinem angeblich gar nicht geplanten
Putsch. Die Abweichler waren nicht beherzt
genug, nicht brutal genug - obwohl
der Pfarrersohn aus Diersburg nicht zimperlich
war, er hatte unzählige Tote in der
Nachkriegszeit auf dem Gewissen.

Er wurde nach dem Krieg noch einmal
in Diersburg gesehen, entstieg einem Auto
aus Österreich und spazierte, schon über
80 Jahre alt, mit seinem Sohn durch den
Ort. Auch im Alter, nach seinem abenteuerlichen
Leben, hat er wohl nie gezweifelt
an seinen Tagen, die eher an Räuberpistolen
und Karl May erinnern als an das Ergebnis
christlicher Erziehung zur Nächstenliebe
. Er überlebte sogar seinen Ziehsohn
, von dem dieses Buch handelt, um
drei Jahre. Die Prinzessin hat wohl aufgeatmet
, als der kindische Alte mit 90 endlich
- 1971 - starb. Frank Flechtmann

Stadt Haslach: Fest & Alltag, Darstellungen
und Betrachtungen Schwarzwälder
Lebens. Band 1 der Schriftenreihe
des Schwarzwälder Trachtenmuseums
Haslach, Hansjakob-Verlag der
Stadt Haslach 1999. 66 S., zahlr. Abbildungen
.

Unter den vielen Bemühungen der
Stadt Haslach, traditionelle Werte zu bewahren
, gibt nun das städtische Trachtenmuseum
eine neue Schriftenreihe heraus.
Der erste Band erschien im letzten Jahr

und enthält neben einem Vorwort Bürgermeister
Heinz Winklers 13 z.T. knappe
Aufsätze zum Thema „Fest und Alltag im
Schwarzwald". Der Titel ließe eine Bestandsaufnahme
der Gegenwart erwarten,
aber das Bändchen ist im wesentlichen historisch
konzipiert und geht nur in Ausnahmen
über die Mitte des 20. Jahrhunderts
hinaus.

Kreisarchivar Dr. Dieter Kauß gibt eine
gestraffte Zusammenfassung der politischen
und kirchlichen Geschichte der
Täler von Wolfach, Kinzig und Gutach als
Rahinen für die anderen Beiträge. Um den
„Festtag" darzustellen, liefern Kurt Klein
einen Gang durch das Brauchtumsjahr.
Alois Krafczyk Gedanken über die Jahrmärkte
(auch die heutigen) in Haslach und
Wulf Wagner Anmerkungen zu den
„Hammeltänzen" in Baden-Württemberg.

Den Alltag beschreiben der sorgfältig
bei vielen Besuchern des „Vogstbauernho-
fes" in Gutach recherchierte Bericht über
Arbeiten auf der Stör von Inge Jockers,
Alfred Buchholz' Schilderung des gar
nicht romantischen Lebens eines Bauern
auf dem Altenteil im Libding und Ulrike
Nerlingcrs Artikel von Mühlenverfall und
Mühlencrhaltung im Schwarzwald. Stefanie
Schnurr führt in ihrer zu diesem Bereich
zählenden Arbeit „Bäuerliches Leben
des Schwarzwaldes in der Mitte des
20. Jahrhunderts" weniger direkt vor, sondern
referiert, wie der bekannte Fotograf
Alwin Tolle diese Verhältnisse in seinen
eindringlichen Schwarz-Weiß-Bildern dokumentiert
hat.

Allein fünf Autoren schreiben über
Volkstrachten des Kinzigtales, daher wurde
das Bändchen auch als Festschrift des
badischen Trachtenfestes angeboten, das
vom 24.-26. Juli 1999 in Haslach stattfand
. Diese Beiträge - man wäre nicht in
Haslach - kommen ohne ständige Bezüge
auf Heinrich Hansjakob nicht aus. Manfred
Hildenbrand würdigt die großen Verdienste
des Freiburger Pfarrers um die Erhallung
der Trachten, wofür er auch seine
literarische Reputation einsetzte. Alois


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