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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 114
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Karl Eberl

acker zue Weißenbach, einerseits neben dem Weißenbach . . . stoßt oben uf
die Schwarzackergaß"').6

Auch in verschiedenen Lehensurkunden der Schauenburger taucht
Weißenbach ab 1386 auf. So wird von der „Lache zu Wyssembach" die
Abgabe von fünf Viertel „Korngeld" verlangt.7 Einen interessanten Querschnitt
zeigen ebenfalls die Eintragungen zu einem weiteren Hof in
Weißenbach: Ab 1501 finden sich in den Schauenburger Lehensurkunden
immer wieder Abgaben des „Löblin von Wyssenbach", ab 1586 „Löblin"
oder „Leblin von Weißenbach". Wahrscheinlich handelt es sich um den
gleichen Hof des bereits um 1347 im Berain von Allerheiligen erwähnten
Albertus Löbilin. Zweieinhalb Jahrhunderte lang sind regelmäßig zum St.
Martinstag ein Schilling Pfennige und ein kastrierter Masthahn (Kapaun)
zu liefern. Die letzte gleich lautende Abgabe des „Löblin von Weisenbach"
stammt aus dem Jahr 1771 .**

Annähernd vier Jahrhunderte lang, von 1400 an bis ins Jahr 1774, erscheinen
immer wieder die selben zwei Höfe in Weißenbach in 21 nahezu
gleich lautenden Lehensurkunden der Neuensteiner.9 Clauss Krantz soll
zwei - später neun - Sester Korn und zwei Hühner von einem Gut namens
„Slichers Gut" (später „Schleichers Gut") liefern. Fünf Hühner und 15 Eier
muß dagegen Aberlin Crafft von seinem Hof abliefern, der anfangs „Tag-
wens Gut", später „Tauwers Güth" und zum Schluß „Dauerers Guth" heißt.
Diese Namen tauchen allerdings in den Büchern des Kirchspiels Nußbach,
die ab 1645 erhalten sind, nicht mehr auf. Sie sind daher in späterer Zeit
nur noch als Hofnamen anzusehen. Das „Slichers Gut" bzw. „Schleichers
Gut" läßt sich noch einigermaßen auffinden: In einer Urkunde des Klosters
Allerheiligen von 1438 ist die Rede von einem Acker und einer Matte in
Müllen, die zwischen der „Slicherin" und dem „Kesselring" liegen („zu
milnheym in Nußbacher banne stoßet obenan an die Slicherin undenan uff
den Tyche der uff den kesselring gät").m Hiermit können nur die heutigen
Gewanne „Kesselring" und „Schleichert" am Stangenbach östlich von
Müllen gemeint sein. Schwieriger sieht die Ortsbestimmung beim zweiten
Hof aus: Vielleicht könnte der Name des Gewanns „Tausendmatt", der ja
nicht allzu viel Sinn macht, aus dem Namen „Dauerer" entstanden sein.
Das Gewann grenzt unmittelbar an das Gewann „Weisenbach". Belegen
läßt sich die genaue Lage dieses Hofes jedoch nicht.

Im Jahr 1495 ist einmal sogar die Rede von einem Weiler, so daß man
zu dieser Zeit eine kleine Siedlung annehmen kann." Da jedoch in allen
Urkunden nur die fünf Familiennamen Kraft bzw. Schleicher, Kranz bzw.
Dawerer und Löblin erscheinen, muß von einem sehr kleinen Ort ausgegangen
werden.

Auch genauere Ortsbezeichnungen sind aufzuspüren: In einem Neuensteiner
Berain aus dem Jahr 1592 tauchen erstmals Flurnamen auf dem
Weißenbacher Bann auf. Die Rede ist von 15 Tauen Matten an einem


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