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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 183
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Die Kohlenbergwerke in Steinbach-Umweg

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den einen weiteren Geldgeber, den Handelsmann Anton Mössner, ebenfalls
aus Rastatt. Er trat 1751 in die „Companie" ein und finanzierte den weiteren
Bergwerksbetrieb. Anton Mössner verstarb jedoch schon 3 Jahre nach
seinem Einstieg. Die Erkenntnis der Fehlinvestition brachte ihm den gesundheitlichen
Ruin.3

Hier eine Kostenrechnung von Anton Mössner vom 23.7. 1751 bis
23. 7. 1754, Bergsteiger Hörneffer hat folgende Kosten für das Bergwerk
ausgegeben:

Im 2. Quartal 1754: Schicht- und

Arbeitslöhne 106,39 fl (Gulden/Kreuzer)

für Öl (Lampen) 8,00 fl

Werkzeug 1,30 fl

Schmiedkosten 1,43 fl

Summe 117,52 fl
Zurückgelegene

Rechnung 1542,53 fl
1660,45 fl

Dagegen sind Kohlen und Steine

verkauft worden 34,42 fl

1626,03 fl

An Herrn Mössner sind geliefert worden:

300 Zenter, ä 30 Kreuzer 150,00 fl

Nach allem Abzug betragen die lfd.

Ausgaben noch 1476,03 fl

Weygold, Factor3

In diesen Jahren waren 9 Mann im Kohlenbergwerk beschäftigt. Als Taglohn
erhielt der Vorarbeiter Christof Dill 35 Kreuzer, die Bergleute Jakob
Neustochler und Georg Fünch je 20 Kr. Der Schmied Christian Manz
17,5 Kr., am Laufkarren Lorenz Neve 15 Kr., die Karrenläufer Michael
Mast und Josef Braun je 15 Kr. und die Kohlenputzer Baltasar Knopf und
Josef Dresel je 8 Kr. Sie trennten oder sortierten die Kohlen vom Gestein.
Pro Schicht wurden 12 Stunden gearbeitet.6

Zum Lebensunterhalt benötigte eine Person pro Tag mindestens 20-25
Kreuzer. Eine Familie, die überleben mußte, konnte sich nur durch Zuverdienst
mehrerer Familienmitglieder ernähren. Die meisten der armen Bergleute
hielten sich durch zusätzliche landwirtschaftliche Erzeugnisse gerade
am Existenzminimum.7

Die Bergwerksakten nennen „zwei verschiedene und übereinander liegende
Flöze" oder das obere und „das untere und ärmere Flöz".4


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