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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 201
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Beulen in Baden-Baden

201

nen Feinden im ersten Koalitionskrieg entstandenen Streitigkeiten beizulegen
. Zahlreiche in- und ausländische Diplomaten entdeckten damals die
Heilquellen, ihnen folgten Vertreter der deutschen Romantik.39 Nicht nur
die medizinische Wirkung des Thermalwassers, auch das neue Naturgefühl
einer ganzen Epoche spielte für die günstige Entwicklung des im Oostal
landschaftlich reizvoll gelegenen Ortes eine entscheidende Rolle. Tourismus
und Ausflugsverkehr wurden im 19. Jahrhundert zu bedeutenden
Wirtschaftsfaktoren für den gesamten Schwarzwald.

Karl Friedrich, seit 1806 badischer Großherzog von Napoleons Gnaden,
richtete seine Sommerresidenz im Neuen Schloß ein und beauftragte seinen
Hofarchitekten Friedrich Weinbrenner (1766-1826), einen der führenden
deutschen Klassizisten, mit der Neugestaltung der Stadt. Daß der erste
Architekt des Staates für diese Aufgabe herangezogen wurde, verdeutlicht
den Stellenwert, den der Kurort nun wieder erlangt hatte. Weinbrenner errichtete
ab 1802 Bauwerke, die als Beginn einer neuen Zeit in Baden-Baden
angesehen werden müssen. Diese Entwicklung machte die Stadt in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur Sommerresidenz Europas, in der
sich Adel, Großbürgertum und Künstler trafen. Neben großen Badanlagen
bestimmten Kurhaus, Trinkhalle, Theater und Kunsthalle das Bild Baden-
Badens. Diese Einrichtungen, die - wie allgemein üblich - untrennbar mit
dem Kurbetrieb verbunden sind, können im Rahmen dieser Untersuchung
aber keine Berücksichtigung finden.

Nach dem Abriß des seit dem 15. Jahrhundert nachweisbaren Armenbades
und seiner Verlegung an den Stadtrand 1809, bestand die Möglichkeit,
den Bereich um die Stiftskirche als repräsentatives Kurzentrum zu gestalten
. Dort hatte Weinbrenner bereits 1803 eine Antiquitätenhalle für die
römischen Funde errichtet,40 1818/19 baute er ein dreigeschossiges
Dampfbad an die Ostseite dieser Anlage an.41 Es wurde nach Angaben des
renommierten Badearztes Dr. L. W. Kölreuter, der 1816 von Großherzog
Karl zum medizinisch-technischen Berater für die Projekte in Baden-Baden
berufen wurde, mit Badekabinetten und Ruheräumen ausgestattet. Mit
der Fertigstellung der Trinkhalle 1823 war das neue klassizistische Ensemble
vollendet, doch erwiesen sich alle drei Gebäude angesichts der rasanten
Entwicklung der Stadt bald als zu klein und sollten nur wenige Jahrzehnte
Bestand haben.

Das Dampfbad von Heinrich Hübsch

Weinbrenners Dampfbad wurde bereits 1845 bis 1849 durch einen Neubau
von Heinrich Hübsch, seinem Nachfolger als Großherzoglicher Baudirektor
, ersetzt. Das Gebäude ist erhalten, dient aber seit der Eröffnung des
Friedrichsbades 1877 keinen therapeutischen Zwecken mehr. Hübschs
Dampfbad war ähnlich konzipiert wie sein Vorgängerbau, besaß also Ba-


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