Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 619
(PDF, 140 MB)
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„Ha, hit denk i, wie hab ich au des alles gmocht"

619

Für die tägliche Wäsche gab es Waschschüsseln, die im Hausgang oder in
der Küche an der Wand hingen. Interessant ist, daß die Waschschüsseln geschlechtlich
getrennt genutzt wurden. Auf einem Hof gab es je für alle
männlichen und für alle weiblichen Bewohner eine Waschschüssel.

„Do sin so Stick zwei Wäschschissle, het mer gsaid, sin uf em Hof gsi. Die sin dus
ghängt in de Kuchi oder im Husgang. E Deil hen d'Männer benutzt un e Deil hen
d'Fraue benutzt." (1914)

Man wusch sich in der Küche oder in der Stube. Allerdings beschränkte
sich die tägliche Reinigung auf Gesicht und Arme.

„Ha mer het sich jeden Dag emol gwescht. Also s'Gsicht gwescht. In de schwarze
Kuchi. Im Winter in de Stüh Isch d'Kuchi kalt gsi. " (1920)

Baden war nicht üblich. Im Winter wusch man sich nicht täglich, da der
Aufwand zu groß war.

„Im Winter het mer des all vierzeh Dag emol gmocht. Do hesch halt e Kiebel voll
Wasser ghoe un no hesch dich gwescht. Un no bisch no drie gstonde." (1920)

„E Bad, neu. Do het mer so e Holzwanne ghabt. Do het mer gwesche drin un do het
mer kenne bade drin. In de Küche het mer des gmacht." (1914)

Im Sommer konnte man draußen baden. Die Sonne erwärmte das Badewasser
.

„Mir hen e Badwann ghoe. In de 50er Johr. Im Summer hem mer se meischtens hinters
Hus gstell, vor d'Sauställ, wo am Numedag d'Sunn noe gschunne het. Am Ohe
bisch no niegstonde." (1920)

Im Sommer gingen die jungen Frauen im Fluß baden. Da Badekleidung
fehlte, gingen sie mit den Kleidern ins Wasser.

„Badet hem mer in de Kinzig. No sin mer an d'Kinzig gonge, no hem mer badet im
Rock. Wenn 's im Heiet heiß gsi isch. " (1916)

Die Haare wurden einmal wöchentlich in der Stube gewaschen, gekämmt
und geflochten. In der Stube hing ein Spiegel, vor dem man sich kämmen
konnte.

„Die ganze Zepfhet mer net uf gmocht, jeden Dag. Do het mer gar kei Zit oegnum-
me. No het mer halt d'Zepf runter gmocht, het sich e bissle gstrählt un het's widder
nuf. Am Sundig het mer die Zepf uf gmocht un het meischtens au de Kopf gwescht."
(1914)

„ Wenn der Hoor gwescht hesch in de Stub, des het keiner gstört." (1920)


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