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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 655
(PDF, 140 MB)
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Mitteilungen

655

der Ostseite, innerhalb der Unterburg. Damit würde gut das Fehlen der entsprechenden
Bauteile auf der Darstellung von 1496 korrespondieren.

Die Parallelen im einzelnen: die Trennung in eine höher gelegene Kernburg
(die auf den Felsen steht) und eine ummauerte Unterburg; das Vorhandensein
zweier großer, hoher Wohnbauten an den beiden Enden der
Kernburg.

Die Erker am rechten Gebäude könnten aufwendige Aussichtsfenster eines
repräsentativen Saales darstellen. Als Kapellenerker könnte höchstens
einer der Erker erklärt werden. Die Zahl der Geschosse und der Fenster am
linken Wohnbau weichen von denen an der Geroldseck ab, aber diese Details
könnten auch schematisch und skizzenhaft angedeutet sein. Über die
Höhe und Fassadengestaltung des zweiten Wohnbaus (des sog. Vorderen
Palas oder „Newes hus") auf der Geroldseck wissen wir aufgrund seiner
starken Zerstörung nichts Genaues.

Zwischen den beiden Wohnbauten ist vorne ein Ringmauerstück dargestellt
, im rückwärtigen Bereich ein niedriges Gebäude. Der Kamin an diesem
niedrigen Gebäude könnte vielleicht auf einen Küchenbau - vielleicht
mit Backhaus? - deuten, der aus Gründen des Brandschutzes zwischen den
Palasbauten (statt innerhalb derselben) errichtet wurde.

Am linken der beiden Wohnbauten ist ein Turm abgebildet (Abb. 1);
ihm würde der südöstliche der beiden Treppentürme auf der Geroldseck
entsprechen.

Nicht dargestellt ist der Treppenturm am nordwestlichen Wohnbau der
Geroldseck; dies könnte als Argument gegen die Gleichsetzung mit der
Geroldseck bewertet werden. In der Zukunft ist jedoch zu überprüfen, ob
dieser Treppenturm zu diesem Zeitpunkt schon bestand oder ob hier eine
Ungenauigkeit der Zeichnung vorliegt. Der rechte Wohnbau ist scheinbar
aufgeklappt dargestellt, es sind beide Giebelseiten zu sehen. Der Zeichner
könnte hier Platzprobleme bei einer noch detaillierteren Darstellung bekommen
haben.

Das tiefer stehende Haus mit Giebeldach (in der Unterburg, im Vordergrund
) wäre mit dem Brunnenhaus zu identifizieren, wie es auch in der
Zeichnung Grimmelshausens dargestellt ist.

Das Gebäude im rechten Bereich scheint nahe einem Tor zu stehen.
Oberhalb der Torkammer der Geroldseck zeigen geringe Mauerreste zwei
kleinere Gebäude unterschiedlicher Zeitstellung an.

Die Bewaffneten auf der Zeichnung dürften den Angreifern zuzurechnen
sein; sie scheinen durch das Tor in die Burg eindringen zu wollen und
legen offenbar auch Feuer. Das hochragende Mauerteil mit Dach (neben
der Fackel) könnte den Oberbau eines inneren Tores darstellen.

Links neben dem möglichen Brunnenhaus könnten ein Bogen und
ein davorliegendes Mauerstück sogar den Zugang in die Oberburg darstellen
.


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