Freiburger historische Bestände - digital

Mitteilungen

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Wie Oberamtmann Kappler anführt, hat die Landvogtei bereits im Jahre
1771 einen Brief gleichen Inhalts von hanauischer Seite erhalten. Wenn
dieses Amt trotzdem nicht darauf eingeht, daß der Vertrag von 1528 der
Grund der Zahlungen ist, sondern so tut, als sei das ein Tribut an den Lehensherrn
, dann weist das darauf hin, daß die Landvogtei den Briefwechsel
nur wieder mal als Gelegenheit ansieht, ihren Anspruch auf das Amt Will-
stätt warm zu halten, damit er nicht „verjährt" oder vergessen wird. Die
Strategen in Offenburg hofften offenbar immer noch auf eine ihnen günstige
politische Situation, die ihnen Gelegenheit gibt, ihren Anspruch zu realisieren
.

Als noch im selben Jahr (1803) Herkules III., der Herzog von Modena,
starb, trat Erzherzog Johann von Österreich seine Nachfolge in der Ortenau
an. Drei Jahre später fiel die Ortenau durch die Bestimmungen des Preßburger
Friedens an Baden. Damit war das Problem gelöst.

Anmerkungen

1 Beinert, Johannes: Die Geschichte des badischen Hanauerlandes unter Berücksichtigung
Kehls, Verlag Mörstadt, Kehl 1909, 350

2 Eyer, Fritz: Das Territorium der Herren von Lichtenberg, 2. Auflage, Verlag Dietrich
Pfaehler, Neustadt a.d. Saale 1985, 56

3 Beinert, J.: a.a.O., 39

4 Ebda.: 346

5 GAL 358/Zugg. 1897/57/19

6 Ebda

Ludwig Uibel

Hercules III. Rinaldo von Modena, Landesherr der
Ortenau

Im Jahr 2003 jährt sich der Übergang der vorderösterreichischen Ortenau
(die bekanntlich nicht identisch ist mit ihrer modernen Version) an das
Herzogtum Modena zum 200. Mal. Diese Tatsache der Zugehörigkeit zu
einem italienischen Herrscherhaus ist, auch wenn diese Zeit nur drei Jahre
dauern sollte, bis auch die Ortenau zum Großherzogtum Baden kam, in der
Regionalforschung kaum beachtet worden. Der Beitrag von Ludwig Uibel
in dieser Ortenau ist da eine rühmliche Ausnahme. Um hier Anstöße und
Hilfen zu geben, in den Archiven der betroffenen Gemeinden nach Spuren
dieser italienischen Phase zu suchen, drucken wir den einführenden Text