Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 677
(PDF, 140 MB)
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677

Buchbesprechungen und
Hinweise

Hildenbrand, Udo: Bilder künden
Gottes Heil. Die künstlerische Ausstattung
von St. Marien in Gengenbach.
Betrachtet - gedeutet - dokumentiert.
Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg
1998, 164 S. mit zahlreichen Abbildungen
.

In einem großartigen Bildband wird,
wie der Untertitel bereits verrät, die künstlerische
Ausstattung der ehemaligen, um
1125 in ihrer Grundarchitektur erbauten
Abteikirche St. Marien in Gengenbach
erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und
erläutert. Die Ende des 19. Jahrhunderts
erfolgte völlige Umgestaltung des damals
barocken Kircheninnern in teils neoromanischem
, teils neogotischem, sprich neumittelalterlichem
Stil dokumentieren
Hauptautor Udo Hildenbrand und seine
Mitautoren gleichermaßen detailliert wie
anschaulich. Den thematisch einzeln erschlossenen
Bildbereichen gehen nebst
Vor- und Geleitwort zwei Aufsätze voraus
, welche die Geschichte und Kunstgeschichte
von Umgestaltung, Ausmalung
und Ausstattung der heutigen Pfarrkirche
in den wesentlichen Gesichtspunkten beleuchten
und zusammenfassen. Anhand
erhaltener archivalischer Akten gibt Hermann
Brommer, der fundierte Kenner
oberrheinischer Kunst, die Entwicklungsschritte
zur definitiven Entscheidung für
eine komplette Neugestaltung St. Mariens
wider, skizziert er die Arbeiten der beauftragten
und damalig bedeutenden Künstler
- des Architekten und Dombaumeisters
Max Meckel sowie des Kirchenmalers
Carl Philipp Schilling -. nennt er die ihnen
aufgetragenen Vorbilder für Stil, Thematik
und Motivik. An dieser Stelle wäre
jedoch eine ausführlichere Auseinandersetzung
mit den verschiedenen Vorbildern
und ihren Nachbildungen wünschenswert
gewesen - insofern könnte sich hier eine

kunsthistorische Untersuchung derselben
in Form einer ergänzenden Arbeit anschließen
.

Auf spezielle Aspekte der schilling-
schen Ausmalung geht Bernd Mathias
Kremer ein. Vor dem Hintergrund der
Kunsttheorien des späten 19. Jahrhunderts
erläutert er das Restaurierungsverständnis
jener Epoche, stellt er die einzigartige
Neuschöpfung des Kirchenraumes heraus,
die im Zusammenspiel der Künstler entstand
, und weist schließlich auf dessen
Gefährdung im 20. Jahrhundert hin, um so
den Blick des Betrachters für den hohen
künstlerischen Wert des Gesamtkunstwerkes
zu schärfen.

Ausführlichst widmet sich Udo Hildenbrand
der reichen Vielfalt der Bilderwelt
. Beschreibend folgt er den ausgezeichnet
fotografierten Darstellungen, die
eine großartige Zusammenschau der zwei-
und dreidimensionalen Bildkunst von
St. Marien präsentieren. Hildenbrand erschließt
dem Betrachter sowohl theologisch
als auch ikonografisch die Ereignisse
des Heilsgeschehens sowie die einzelnen
biblischen und dem Heiligenkanon
zugehörigen Gestalten, welche die
Decken-, Wand- und Glasgemälde, die
Kanzel und Altäre veranschaulichen. Informativ
sind hierbei die auf fundierten
Kenntnissen beruhenden übermittelten
Fakten und Merkmale zum Leben, zu den
Patronaten und den Attributen der Heiligen
. Den breit „erzählenden" Heilsereignissen
, die nebst Szenen des Alten Testaments
vor allem die Stationen des Lebens
Jesu und die Legende der heiligen Kaiserin
Helena umfassen, nähert sich der Autor
- und hierin ganz Theologe und dem
Haupttitel seines Buches verpflichtet - in
biblisch-meditativer Deutung. Um dem
Leser einen in Text und Bildbetrachtung
einführenden Überblick zu ermöglichen,
stellt er den verschiedenen, an der klaren
Raumgliederung des Gotteshauses orientierten
Kapiteln dessen (romanischen)
Grundriß mit einer systematischen Numerierung
der jeweiligen Bildfelder voran.


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