Freiburger historische Bestände - digital

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Historischer Verein für Mittelbaden: Nachrichten
Jahresbericht 2000/2001

Der Historische Verein für Mittelbaden blickte bei seiner Jahresversammlung in Oberkirch
auf sein 90jähriges Bestehen zurück. Mit über 3500 Mitgliedern zählt der 1910 in Offenburg
gegründete Verein zu den größten Geschichtsvereinen Deutschlands. Die Geschäftliche
Sitzung und Mitgliederversammlung fand im „Freche Hus" statt. Der Vorsitzende der
Oberkircher Mitgliedergruppe, Horst Schneider, erinnerte in seinen Begrüßungsworten daran
, daß die Mitgliedergruppe Oberkirch vor 80 Jahren vom Freiherrn von Schauenburg gegründet
worden war.

Präsident Dr. Dieter Kauß gedachte zu Beginn der Mitgliederversammlung des 60. Jahrestags
der Deportation der badischen Juden ins KZ Gurs, darunter waren auch fast alle Juden
aus der Ortenau. Die Kontakte des Historischen Vereins zu anderen Geschichtsvereinen
soll intensiviert werden. Sehr gut sei, so hob Dr. Kauß hervor, die Zusammenarbeit mit den
elsässischen Historikern. Der neu gewählte Präsident des Gesamtverbandes der elsässischen
Geschichtsvereine, Professor Dr. Jean-Pierre Kintz und dessen Stellvertreter, Jean-Marie
Holderbach (beide Straßburg), waren bei der Jahresversammlung anwesend.

Der Historische Verein, so Dr. Kauß, suche die Jugend in das historische Arbeiten einzubinden
. Im Jahrbuch „Die Ortenau" 2000 wurde eine preisgekrönte historische Untersuchung
einer 15jährigen Schülerin veröffentlicht. Nach den Worten von Dr. Kauß habe sich
der Historische Verein für Mittelbaden zum ersten Mal auf der Offenburger Oberrheinmesse
mit einem Infostand präsentiert.

Auf Vorschlag von Dr. Gernot Kreutz von der Fachgruppe „Grenzsteindokumentation"
soll die Erfassung aller Kleindenkmale (Bildstöcke, Wegkreuze, Grenzsteine, Brunnen
usw.) in der Ortenau vorgenommen werden. Auch die mittelalterlichen Fresken in den Kirchen
will man erfassen. Ob eine Vereinsnadel und Ehrennadel eingeführt werden, wie es
der Vorstand vorschlug, wird auf der Frühjahrstagung des Vereins entschieden werden. Der
Kassenbericht von Geschäftsführer Theo Schaufler bewies, daß die Kassengeschäfte bei
ihm in guten Händen sind. Durch die Erhöhung des Mitgliedsbeitrags konnte die angespannte
finanzielle Lage des Vereins gemildert werden. Die beiden Kassenprüfer Dr. Fritz
Ebner und Werner Scheurer bescheinigten eine einwandfreie Kassenführung.

Der neue Redakteur des Jahrbuchs „Die Ortenau", Dr. Martin Ruch, stellte sein Erstlingswerk
vor. Er dankte besonders seinem Vorgänger Karl Maier für dessen tatkräftige Unterstützung
in der Übergangsphase der redaktionellen Arbeit. Dr. Ruch erläuterte die leicht
vorgenommenen Änderungen im Erscheinungsbild des Jahrbuches (neues Umschlagpapier
und Verwendung von glanzlosem Papier, Versehen der Seiten mit Kolumnenzeilen). Vorerst
werde die alte Rechtschreibung, so betonte er, beibehalten.

Beim Empfang der Stadt Oberkirch stellte Bürgermeister Matthias Braun seine Stadt
vor. Ein Grußwort sprach auch Staatssekretär Willi Stächele. Die Festsitzung wurde im Saal
des Romantik-Hotels „Obere Linde" durchgeführt. Den Festvortrag hielt Oberstudienrat
Heinz G. Huber über „125 Jahre Eisenbahn in das Renchtal". Die musikalische Umrahmung
der Festsitzung erfolgte durch das Duo „Fortissimo". Am Nachmittag fanden Führungen
durch Oberkirch, das Heimat- und Grimmelshausen-Museum, sowie die Schauenburg
und das Schloß Gaisbach, statt.