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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 225
(PDF, 99 MB)
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Kloster Willichen im Spiegel der Stuck-Rechnung von 1809

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„Auf Absterben Joseph Gruber, Taglöhner auf dem Wittichener
Stiftungsgut im Wüstenbach gibt der Herrschaft Vogt den nach dem
Wert der besten Kühe geschätzten Hauptfall, in Höhe von 25 fl.
Die Wittib zahlt den 20. Sept. 1809 25 fl."

Auch der Zehnte wurde abgeschätzt durch die Urkundspersonen Thomas
Haaser, Schenkenzell, und Mäntele Joseph, dem Zehendknecht an zwei
Tagen.

Für Zehend-Verpachtungen vom 29.7.^1.8.1809 zu Weitingen, Frommershausen
, Ackerweiler und Hochmössingen wurden an 7 Tagen an
Burgvogt Maus 3 fl. tägl. sowie an Fuhrmann 7 Tage ä 48 Kr. und für zwei
Pferde an 6 Tagen ä 2 fl. bezahlt.

Demnach standen auch die verpachteten Flächen unter dem Zehnt-
Zwang.

Hier darf auch das Stöhnen der damaligen Bevölkerung zum Ausdruck
kommen in einem Vers von Josef Krausbeck aus Wolfach, zu lesen auf einer
Bronzetafel an der ehemaligen Zehntscheuer in Wolfach.

„Den Zehnten brachten einst hierher die Alten,
wenn sie auch jammerten und schalten.
Heut darf den Zehnten man behalten,
oh hätten wir's so gut doch wie die Alten. "

Betrachten wir nun die Größe des Wittichener Klostergutes, worüber die
Stuck-Rechnung Auskunft gibt.

Unterm 30. May 1809 wurde an Forstamts-Protokollisten August
Eckhard für eine geometrische Aufnahme und Vermessung des Witticher-
Kameralgut eine Vergütung von 45 fl. bezahlt. Diese Vermessung ergab
eine Größe von 227 Jauchert, 1 Viertel und 4 Ruten.

Nach einer mir von O. Schrempp, Rektor i. R. in Wolfach, freundlicherweise
ermittelten Umrechnung ergeben sich nachstehende Hektar-Größen:
„Reichsgraf Sponeck stellte bei seiner Beschreibung des FF Oberforstes
1817 Wolfach fest, dass ein Fürstenberger Jauchert einem halben Rheinländischen
Morgen entsprach. Das Maß für eine Rheinländische Rute war
3,766 m. Eine Quadratrute hatte demnach einen Flächeninhalt von 3,766 m
x 3,766 m = 14,18 qm. Die 227 FF Jauchert Besitzfläche des Klosters im
fürstenbergisch beherrschten Wittichen dürften deshalb 227 x 28,36 Ar =
6.437,72 Ar, d. h. umgerechnet und gerundet 64 Hektar 38 Ar betragen haben
. Eine Hochrechnung mit dem größeren Badischen Morgen sähe aber
so aus: 227 x 36 Ar = 8.172 Ar, umgerechnet und gerundet knapp 82 Hektar
."4

In der Kaltbrunner Chronik (S. 350)5 ist jedoch eine Größe von 400
Hektar erwähnt. Diese Gesamtfläche wurde dem Chronisten auch von zwei


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