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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 198
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Dieler Weis

Am 27.4.1713 erhielt er für eine neue Muttergottesfigur in die Kippenhei-
mer Pfarrkirche 16 Gulden und für den Sulzer Altar einen Restbetrag von
6 Gulden.14 Möglicherweise handelt es sich bei der Muttergottesfigur um
die Madonna mit Kind, die sich heute in der Kapelle „Maria Frieden" befindet
, da von einer anderen barocken Muttergottes in Kippenheim nichts
bekannt ist. In der Rechnung 1719/20 ist verzeichnet, dass Daniel Muckensturm
für Bilder und Zieraten zum Altar in der Mahlberger Stadtkapelle
(heute Ev. Kirche) 57 fl 5 Schilling, und wegen gemachter Bildhauerarbeit
zu einem Altar in der Dundenheimer Kapelle 30 fl 5 sch erhielt.15

Im Jahre 1738 wird noch ein Bildhauer Anthoni Martin in Schuttern genannt
, der für 18 fl das Laubwerk und drei Engel für die neue Orgel in der
Mahlberger Schlosskapelle fertigte.16

Bis zum Auffinden neuer Belege ist ein genauer Nachweis der an den
Kippenheimer Barockaltären beteiligten Künstler nicht möglich. Zuschrei-
bungen sind mangels vergleichbarer Werke schwierig.

Eine große Rolle hinsichtlich des neuen barocken Hochaltares (ca.
1714/15) spielte der Kippenheimer Pfarrer Philipp Jakob Hauger, der von
1711 bis 1721 in Kippenheim amtierte.

Aus einem Schreiben an die bad. Markgräfin Sybille vom 8.3.1715 geht
hervor, dass Pfarrer Hauger den schönen, neuen Hochaltar mit großen Kosten
aufrichten ließ. Er habe für die Wiederherstellung und Zier der Kirche
fast seine ganze Besoldung aufgewendet „undt sich an mittel dergestalten
entblößet, dass er an nahrung fast Mangel Leiden muss". Zur Vollendung
des Altares sei nichts Weiteres mehr erforderlich als die Fassung durch den
Maler, wozu die Mittel fehlten. Erst im Jahre 1723 erhielt Pfarrer Hauger
von der Geistl. Verwaltung Mahlberg 150 fl für die Fassung des Hochaltares
ausbezahlt bzw. erstattet.17 Das Altargemälde war vermutlich schon im
Jahre 1715 fertiggestellt.

In den bekannten Akten werden die Altäre erst wieder zu Beginn des
19. Jahrhunderts erwähnt. Am 26.5.1804 bat der Kippenheimer Pfarrer Ze-
haczeck die Kirchenkommission um zwei Nebenaltäre aus der früheren
Abteikirche Ettenheimmünster, denn seine beiden Nebenaltäre seien sehr
schlecht. Kippenheim sei der Hauptort der Herrschaft Mahlberg und eine
ansehnliche Pfarrei. Der Antrag wurde abgelehnt, weil man die zwei in der
Abteikirche Ettenheimmünster noch übrig gebliebenen Altäre zum Gottesdienst
der im dortigen Kloster kurzzeitig untergebrachten ehemals Mahlberger
Kapuziner benötigte.18 Diese Nebenaltäre kamen im Jahre 1806 in
die alte Kirche von Münchweier.

In einem Bericht vom 20.8.1816 (anl. der Dekanatsvisitation 1816) gibt
Zehaczeck an, dass sich in der Kippenheimer Pfarrkirche drei Altäre befinden
: „Auch hat sie drey Altäre, den Hoch Altar und zwey neben Altäre.
Diese sind nicht in dem besten Zustand, besonders der Hoch Altar, welcher
sehr baufällig ist. Schon vor einigen Jahren habe ich um einen neuen ange-


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