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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 258
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Ernst Gutmann

die Rheininseln der „Langenau" für 275 Gulden an die Dorfleute von Rop-
penheim. Die auf der Langenau lebenden Dorfleute zu Roppenheim sollen
der Pfarrei Stalhofen (Stollhofen) dem Leutpriester zugehören und was
„besserung" und „frevel" betreffen, dem Schultheiß zu Stollhofen zufallen.

Sehr viel später, nach 1685, sollte Vauban auf der sog. Giesenheimer Insel
, der südlich der Langenau gelegenen Nachbarinsel, die Festung und
Stadt Fort Louis gründen. Diese Siedlung wurde zum größten Teil ebenfalls
auf altem badischen Grund und somit auf Söllinger Gemarkung und
Stollhofener Pfarreigebiet erbaut.31

Neuhäusel

Viele Jahre später entstanden auf dieser Insel aus dem „Neuwenhoff' heraus
(1677) die „neuen markgräfischen Höfe" (1695), die Siedlung Nei-
hous (1703), das Dorf Neuhäusel. Durch die Erbauung der Festung Fort
Louis auf der benachbarten Giesenheimer Insel seit 1685 siedelten sich
mehrere Arbeiter bei diesem Hof an. 1734 heißt es: „Die auf der Langenau
wohnenden sogenannten Neihäußler geben vor, das sie Feldgüter von der
Gemeinde Hügelsheim gekauft haben". Zunächst wurde die Gemeinde seit
ihrem Bestehen bis 1802 von Beinheim aus versehen. 1802-1857 wurde
das Dorf nach Röschwoog eingepfarrt. Die Pfarrei ist neueren Ursprungs
und hat somit keinerlei Zugehörigkeit zur Mutterpfarrei Stollhofen bzw.
Hügelsheim und wurde durch Decret am 26. Oktober 1857 errichtet. Eine
Kapelle besaß das Dorf schon 1724, die heutige Pfarrkirche wurde 1829
auf den Fundamenten der Kapelle errichtet. Der Ort Neuhäusel blieb aber
klein und hatte um 1900 nur 250 Einwohner.32

Schiftung

Seit uralter Zeit gehörte auch das kleine Dörfchen Schiftung östlich von
Stollhofen zur Mutterpfarrei und auch zur Bannwaldgenossenschaft. Wie
auch die anderen Bannwaldgenossen Stollhofen, Hügelheim, Söllingen
und das Kloster Schwarzach, waren auch die Bewohner von Schiftung berechtigt
, ihren Holzanteil und ihre Weiderechte zu nutzen. Politisch gehörte
das Dorf zum Amt Steinbach und zur Gemeinde Sinzheim. Um 1800
war es sogar selbstständig. Die kirchlichen Einträge wie Taufen, Hochzeiten
und Todesfälle wurden bis zum Jahre 1699 in der Pfarrei Stollhofen
vorgenommen. Dann kam Schiftung, sicher auch wegen den schweren
Kriegsschäden in der Stadt Stollhofen zu Sinzheim. Vorher waren die Bewohner
von Schiftung dem Pfarrer von Stollhofen verpflichtet, das Brennholz
für seinen Haushalt zu liefern.33

Nach 1800 erbauten die Bewohner von Schiftung ihre Kapelle.


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